Zwischen Sportartenkonzept und Doppelauftrag : Empirische Implikationen fachdidaktischer Konzepte

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kurz, Dietrich
Erschienen in:Sollen und Sein in der Sportpädagogik : Beziehungen zwischen Normativem und Empirischem
Veröffentlicht:Aachen: Shaker-Verlag (Verlag), 2009, S. 37-47, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201007005473
Quelle:BISp

Abstract

Sportunterricht hat der von der Bildungspolitik geforderten Aufgabe zur Erfassung von Unterrichtsergebnissen („output“) nachzukommen. Empirische Untersuchungen, die dieses „Sollen und Sein“ im Sportunterricht darstellen, sind jedoch nur in Ansätzen zu finden. Verf. beschränkt sich bei seiner Soll-Analyse auf die beiden fachdidaktischen Konzepte „Sportartenkonzept“ und „Doppelauftrag“. Er versucht dabei die Erwartungen an die Schule und den Sportunterricht, sowie die damit verbundene Transfer-Hoffnungen darzustellen. Sportunterricht kann als einziges Schulfach die körperliche und motorische Entwicklung direkt beeinflussen und hat damit einen Alleinstellungsvorteil. Die empirische Leistungserfassung ist vom didaktischen Konzept abhängig. So kann die Leistung im Sportartenkonzept häufig durch motorische Tests, beim Doppelauftrag eher durch Befragungen gemessen werden. Die Frage, was der Schulsport dabei explizit kann, ist dennoch schwierig zu beantworten, da sich mit dem Wachstum automatisch die körperliche Leistungsfähigkeit verändert und der Schulsport eben nur einen Teil des Sporttreibens der Kinder ist. Die bessere Ausschöpfung des Leistungspotenzials der Schüler, sowie einen Abbau der variierenden Leistungsunterschiede allein durch Schulsport zu erreichen, scheint daher fraglich. Akteure wie Familie und Gleichaltrige haben hier gleichwertigen Einfluss. Sportunterricht kann tendenziell allgemeine Schlüsselqualifikationen fördern (im Sinne einer physical literacy) aber auch gleichzeitig Bewegungsbildung zur Qualifizierung für den außerschulischen Sport ermöglichen und wird damit dem Doppelauftrag gerecht. Die empirische Wirkungsforschung ist im Hinblick auf die fachübergreifende Sicht eher der falsche Untersuchungsweg. Verf. eröffnet jedoch abschließend die Variante, den Prozess der output-Entstehung eher vom Schüler aus zu betrachten und nicht vom Lehrer und die Effekte als Kompetenzen einer Handlungsfähigkeit des Schülers zu interpretieren. Daher ergibt sich längerfristig für die Empirie vielleicht die Chance mehrperspektivischen Unterricht orientiert an Kompetenzen zu untersuchen. Entsprechende Ansätze sind laut Verf. vorhanden. von Oltersdorff-Kalettka