Abstract des Autors

Die vorliegende Studie hat das Ziel, einen Einblick in aktuelle schulinterne Lehrpläne zu ermöglichen und dabei insbesondere der Frage der Umsetzung der Mehrperspektivität als zentralem Element eines erziehenden Sportunterrichts nachzugehen. Als Datenbasis dienen 32 im Schuljahr 2014/15 gültige schulinterne Gymnasiallehrpläne aus NRW für die Sekundarstufe I, die sich auf den kompetenzorientierten Kernlehrplan beziehen. Ausgehend von der Forderung einer gleichmäßigen Berücksichtigung aller Perspektiven stellt sich in diesem Forschungsteil die Frage, ob die pädagogischen Perspektiven in den schulinternen Lehrplänen tatsächlich in je gleichem Maß thematisiert werden. Überprüft wird dies im Folgenden anhand einer quantitativ ausgewerteten Inhaltsanalyse. Die pädagogischen Perspektiven stellen dabei die Analysekategorien dar, um die Verwirklichung des Kernelements Mehrperspektivität zu eruieren. Um die Realisation der Mehrperspektivität sichtbar zu machen, wurde ausgezählt, wie häufig die verschiedenen pädagogischen Perspektiven in den Unterrichtsvorhaben (UV) der schulinternen Lehrpläne aufgegriffen werden. Es handelt sich demnach um eine reine Auszählung und keine qualitative Bewertung. Neben dieser Häufigkeitsermittlung geht die Analyse zudem der Frage nach, ob bestimmte Perspektiven in bestimmten Bewegungsfeldern eine besondere Gewichtung erfahren. Ziel eines weiteren Kapitels ist es, die Umsetzung einer exemplarisch ausgewählten pädagogischen Perspektive anhand qualitativer Analysen vertieft in den Blick zu nehmen. Für dieses Anliegen wurde die pädagogische Perspektive F „Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln“ (MSW NRW, 2015, S.13) ausgewählt. Um verschiedene Auslegungen der Gesundheitsperspektive in den schulinternen Lehrplänen, diente eine strukturierende qualitative Inhaltsanalyse mit deduktiver Kategorienbildung. Die Kategorien und zugeordneten Indikatoren entstammen der fachdidaktischen Literatur. (geändert)