Abstract

Dieser Beitrag behandelt das herkömmliche, stille Sitzen in der Schule. Dabei wird nach einer kurzen Einführung das Sitzen nach Rumpf erläutert, der das Sitzen als Körperdisziplinierung versteht. Weiterführenden Gedanken zur Sitzgesellschaft folgen Überlegungen zur Belastung des Sitzens, die Forderung nach Bewegungsunterricht, Aufgaben der Bewegten Schule oder Konzepte, den Unterricht in Bewegung zu bringen. Hierbei sollte nach Meinung des Verf. die Raumkonstellation aufgebrochen werden, damit die strenge Konstellation des Klassenraumes einer neuen Möblierung und Grundelementen, die zur Bewegung anregen, Platz machen kann. Schulpädagogische und bewegungspädagogische Überlegungen zu diesen Neuerungen werden diskutiert. In Essen wurde ein dreijähriges Projekt durchgeführt, in dem eine „Fächerverbindung“, Einbau von Sitzelementen in den Unterricht, lebhafte Erzählungen von Märchen und Veränderung der Sitzordnung in Einzel- oder Gruppenordnung zur Bewegung des Unterrichts durchgeführt wurde. Weiterhin wird auf die Verbindung einzelner Fächer eingegangen. Die Ergebnisse des Projektes werden vorgestellt, Rückenkräftigung, Normalisierung hyperaktiver Kinder, Leistungsverbesserungen in der kinästhetischen Wahrnehmung oder der Sitzhaltung werden angesprochen. Abschließend gibt Verf. einen Ausblick und eine subjektive Einschätzung über die Erfolge des Projekts. Orthmann