Einleitung

Mit dem Pragmatismus wird der 'sportpädagogische Blick' auf eine philosophische Meinung gelenkt, die bisher kaum Beachtung im intradisziplinären Diskurs gefunden hat. Ohne dass hier auf die möglichen Gründe für diese Entwicklung eingegangen werden kann, besticht dennoch, dass besonders geistes- und sozialwissenschaftliche Arbeiten dem Pragmatismus aktuell eine erhöhte Aufmerksamkeit schenken, die u.a. mit dem Argument seiner Aktualität für gegenwärtige Forschungsfragen begründet wird. Der Pragmatismus, so wird hier argumentiert, besitzt Aktualität auch für sportpädagogisches Wissen. Dies soll für das ausgewählte Thema des pädagogischen Sportlehrerhandelns skizzenhaft anschaulich werden. Metaphorisch gesprochen muss das Rad mit dem Pragmatismus keineswegs neu erfunden werden, denn es existieren durchaus Aussagen, Forschungsverständnisse und Argumentationen in Arbeiten zum Sportlehrerhandeln, die ideenverwandte Gedanken formulieren, diese aber in der Regel aus anderen Bezugstheorien speisen. Der Pragmatismus wird hier als eine mögliche, noch kaum genutzte und profunde Quelle zum weiteren Ausbau, zur Prüfung oder zur Fundamentierung sportpädagogischen Disziplin-Wissens eingeschätzt. Der Versuch, diese Einschätzung zu untermauern, umfasst vier Gliederungspunkte: Zunächst wird die Aktualität des Pragmatismus auf einer allgemeineren Ebene begründet. Im Anschluss daran wird die Aufmerksamkeit der Leser und Leserinnen auf zwei Schwerpunkte der Diskussionen über pädagogisches Sportlehrerhandeln gelenkt. Den so extrahierten Themen werden pragmatistische Gedanken über Handlungen als Problembewältigungsversuche gegenübergestellt. Diese münden abschließend in ein kurzes Resümee. Einleitung