„Mortal engines“ – oder der imperfekte Mensch

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bockrath, Franz
Erschienen in:Anthropotechniken im Sport : Lebenssteigerung durch Leistungsoptimierung?
Veröffentlicht:Bielefeld: Transcript-Verl. (Verlag), 2012, S. 29-60, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201207004827
Quelle:BISp

Abstract

Ausgehend von Peter Sloterdijks Überlegungen zur artistisch angelegten Natur des Menschen (2009) und dessen Schluss, dass jeder Grund und Anlass habe, das „Dasein als Anreiz zu korrigierenden Exerzitien zu begreifen“ werden Steigerungsbemühungen, Normalitätsstreben und Perfektionsstreben betrachtet. Angesichts Sloterdijks „krüppelanthropologischer Prämisse“, die den Menschen als ausnahmslos imperfekt zu definieren scheint, und unter Berücksichtigung des Buchtitels „Du musst Dein Leben ändern“ stellt sich die Frage nach den Konsequenzen. Welcher Mittel soll sich der unvollkommene Körper zur Vervollkommnung bedienen? Um den Nachweis menschlicher Steigerungs- und Vervollkommnungsbemühungen zu liefern, können Erfolg versprechende Übungsformen betrachtet werden. Sloterdijk tut dies am Beispiel des Varietekünstlers Carl Hermann Unthan. Mit Blick auf Körperübungen wird darauf hingewiesen, dass eine auf den Körper fokussierte Willenspädagogik mit den Anfängen der bürgerlichen Bewegungskultur zusammenfällt. Im zweiten Schritt werden die Bemühungen um Perfektionierung des Humanen im modernen Hochleistungssport analysiert. Die Anwendung der verschiedensten Dopingmittel und -methoden verändert das Feld der Anthropotechniken im Hochleistungssport. sasch