Das schöne Spiel: Wie das ästhetische Potenzial des Fußballs genutzt wird

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Reisel, Felix
Erschienen in:Das Spiel mit dem Fußball : Interessen, Projektionen und Vereinnahmungen
Veröffentlicht:Essen: Klartext-Verl. (Verlag), 2007, S. 399-415, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200912007704
Quelle:BISp

Abstract

Verf. untersucht das Verhältnis von Fußball und Kunst im Kontext der Weltmeisterschaft 2006. Er kommt zu dem Ergebnis, dass Kunst und Fußball in Deutschland sich gegenseitig vereinnahmt haben. „Im Rahmen der WM 2006 versuchten beide Seiten, den jeweils anderen für eigene Zwecke einzuspannen: Zur Inspiration für künstlerische Auseinandersetzung, zur Vergrößerung der Zielgruppe bzw. der Zuschauerzahlen, oder auch zur Image-Korrektur. Die Kunst profitierte vom Fußball, der Fußball von der Kunst. Basis für diesen Vorgang ist die Affinität der ehemaligen vermeintlichen Antagonisten: Da der Fußball in seiner Spielanlage ästhetisches und im Spielverlauf dramatisches Potenzial hat, da das Spiel-Ereignis im Stadion einer Inszenierung nahe kommt und da seine mediale Vermittlung auf dem Erzählen von Geschichten fußt, ist er wie geschaffen zum grundlegenden Stoff für eine künstlerische Adaption. Ein Fußball-Theaterstück, ein literarischer Text im Fußball-Milieu oder ein Ausstellungsprojekt zum Thema sind die Verwertung der Steilvorlage, die der Fußball der Kunst durch sein ästhetisches Potenzial gibt.“ Sowohl dem Fußball wie auch der Kunst ging es um eine Ausweitung ihrer Zielgruppe und eine Steigerung der Aufmerksamkeit. Während die Kunst mit dem Thema Fußball ein neues Sujet erhielt und sich selbst zahlreiche Hochkulturinstitutionen das ästhetische Reservoir des Fußballs zu Nutze machten, konnte der Fußball sich in anderem Gewand und auf anderer Bühne präsentieren und ebenfalls von der Interaktion profitieren. Die gegenseitigen Nutzen bringende Verbindung zwischen Fußball und Kunst sieht Verf. jedoch eng mit der WM 2006 verknüpft. Von daher vermutet er, dass in unmittelbarer Zukunft „der Anteil des Fußballs in den Institutionen der Kultur und derjenige der Kultur in denen des Fußballs“ wieder geringer wird. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)