Der verstehende, "ethnografische Blick" auf Schüler im Sportunterricht

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Krieger, Claus
Erschienen in:Beruf : Sportlehrer/in - Über Persönlichkeit, Kompetenzen und Professionelles Selbst von Sport- und Bewegungslehrern
Veröffentlicht:Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren (Verlag), 2007, S. 68-90, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200812004441
Quelle:BISp

Abstract

In diesem Artikel wird der Sportlehrer insbesondere als Entwicklungs- und Erziehungsexperte betrachtet. Zu seiner pädagogischen Verantwortlichkeit gehört es, die Schüler und Schülerinnen zu verstehen. Ziel des Artikels ist es, die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen des Verstehens von Schülern im Sportunterricht aufzuzeigen. Hierzu wird zunächst die Frage in den Vordergrund gerückt, was unter einem entwicklungsbezogenem Expertenwissen zu verstehen ist (um was für eine Art von Wissen handelt es sich überhaupt?). Ferner werden sog. qualitative, d.h. interpretativ-verstehende Forschungsansätze der Sozialwissenschaften herangezogen, welche die Perspektive des Schülers im Sportunterricht beleuchten. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht leitet sich daher folgende Frage ab: „Welche Bestandteile qualitativer Forschung zu Schülern im Sportunterricht können dem Lehrer wie helfen, sein eigenes „Klientel“ und dessen Unterrichten gewinnbringend zu reflektieren? (allgemeiner formuliert: „Wie miss- bzw. gelingt dem Sportlehrer der verstehende Blick auf den Schüler?“) Um dies zu klären geht Verf. wie folgt vor: Zuerst wird erläutert, welche alltäglichen Verstehens-Zugänge aus Lehrersicht überhaupt bestehen können („Zu –Verstehen-Glauben“, „Nicht-Verstehen-Wollen/Können“ sowie „konstruktives Verstehen im Dialog“) und wie das theoretische Wissen der Sportlehrer über die Perspektive von Schülern aufgrund ihrer Ausbildungssituation aussehen müsste und genutzt werden kann. Daraufhin erfolgt die Darstellung eines qualitativen Forschungsansatzes, der die Schüler in ihrer sozialen Lage zu beschreiben und zu verstehen versucht. Dieser Ansatz wird als sportpädagogische Ethnografie bezeichnet. Der Artikel schließt mit einem Vorschlag für die Ausbildung einer ethnografischen Haltung als zentrale Kompetenz des Sportlehrers als Entwicklungsexperte. Klug