Trendsport - Vermarktung von Lifestyle

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Sackmann, Anne
Erschienen in:Vermarktungspotentiale des Spitzensports: eine Betrachtung ausgewählter Fallbeispiele
Veröffentlicht:Hildesheim: Sierke (Verlag), 2007, S. 197-202, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200803001023
Quelle:BISp

Abstract

Bei Trends handelt es sich um temporäre Entwicklungen, die Auswirkungen auf die Gesellschaft durch bestimmte Parameter haben. Hinsichtlich der Wirkungsdauer eines Trends wird von fünf Jahren ausgegangen, bei kürzer andauernden „Trends“ ist der Begriff „Mode“ zutreffender. Moden sind im Vergleich zu Trends kurzweiliger und stellen sich mehr an der Oberflächenstruktur dar. Ein sportiver Trend äußert sich dadurch, dass ein neu auftauchendes Bewegungsangebot sich über mehrere Jahre im Bewusstsein der Sporttreibenden ausbreitet und sich als Praxis entwickelt. Bei kürzerer Wirkungsdauer und hoher Wirkungsbreite spricht man von „Hypes“, bei mittlerer Wirkungsdauer und mittlerer Wirkungsbreite von „Nischentrends“ und bei langer Wirkungsdauer und großer Wirkungsbreite von „Megatrends“. Trendsportarten sind durch folgende sechs Merkmale gekennzeichnet: 1. Trend zur Stilisierung, 2. Trend zur Beschleunigung, 3. Trend zur Virtuosität, 4. Trend zur Extremisierung, 5. Trend zum Event und 6. Trend zum Sampling. Die Entwicklung von Trendsportarten läuft in folgenden Phasen ab: 1. Phase der Erfindung bzw. Innovation, 2. Phase der Verbreitung im eigenen Milieu, 3. Entdeckung durch etablierte Milieus, 4. kulturindustrielle Durchdringung, 5. Übergang zum „Normalsport“ und Entwicklung vom innovativen Sport zur populären Kultur, 6. Etablierung, d. h. Weiterentwicklung zu einer gesellschaftlich anerkannten „normalen“ Sportart. Die Jugend von heute bildet die Grundlage der Entwicklung der existierenden Trendsportarten. Sie entwickeln und lassen einen Trend durch ihren Lebensstil und ihr Verständnis vom Leben entstehen. Während für die heutigen Jugendlichen einerseits Verunsicherung und Desillusionierung typisch sind, orientieren sie sich andererseits mehr durch ihre größere Offenheit und ihren ausgeprägten Realismus. Zur Hilfe kommt ihnen dabei die technologische Entwicklung, über die sie miteinander verbunden sind. Weltweite Aktivitäten, Mode, aber auch Sport sind Themen, die über die Medien erfolgreich vertrieben werden können und dort Anschluss an die Jugend als Konsumenten finden. Bewegung und Sport spielen in der heutigen Jugendgesellschaft eine bedeutende Rolle, sie verbinden Teamgeist, Individualismus, Integration, Zusammengehörigkeitsgefühl, selbstständige Entwicklung, eigenständiges Denken und Handeln sowie die personale und soziale Identität miteinander. Sie erlauben die eigene Entfaltung der Jugendlichen für die Zukunft und unterstützen ihre Entwicklung und die Umsetzung ihrer Ziele im Prozess des Erwachsenwerdens. Dabei geht es darum, anders zu sein, eine von der Norm abweichende Identität zu erlangen und alternative Praktiken und Ausdrucksformen durch Rituale und Codes zu etablieren. Es gibt kein institutionalisiertes Sportsystem, das die Anerkennung der heutigen Jugend findet. „Der Sport entwickelt sich zu einem sozialen Umfeld mit Rändern, die schwer zu differenzieren und zu erkennen sind.“ Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)