Abstract

Verf. stellt aus dem Projekt "RETHESIS" der Projektgruppe Schulsportforschung an der Universität Konstanz anhand einer Auswertung von 117 Interviews dar, welches die für Schüler subjektiv bedeutsamen Erfahrungen und Themen ihres Sportunterrichts (das sog. Koordinatensystem ihres Alltagsbewusstseins) sind und wie sie auf dieser Grundlage ihre soziale Wirklichkeit des Sportunterrichts mitgestalten. Die befragten Schülerinnen und Schüler aus den Klassen acht bis zehn an Gymnasien erzählten in den Interviews für sie bedeutsame Geschichten, lieferten Situationsschilderungen und beantworteten themenzentrierte Fragen. Die von den befragten Schülern geschilderten Geschichten und Schilderungen sind vielgestaltig und ambivalent. Das Koordinatensystem des Alltagsbewusstseins bildet die Interpretationsfolie, auf der die Schüler ihren Sportunterricht wahrnehmen. Durch Strategien, die als "Ver-Sicherungs-Strategien" bezeichnet werden, (ver)sichern sich die Schüler ihrer individuellen und sozialen Situation und Rolle im Sportunterricht, federn ihre Erlebnisse ab und normalisieren ihren Sportunterrichtsalltag. Verf. geht ausführlich auf das Konstrukt "Normalismus" ein. Anhand eines Ausschnitts aus einem der Interviews verdeutlicht Verf., dass es für die Interpretation des Interviews verschiedene Perspektiven gibt: sportdidaktische Perspektive, Erzählerperspektive und alltagsthematische Perspektive. Bei dem Interview geht es um die Schilderung einer Situation aus dem Sportunterricht aus Sicht einer Schülerin aus der neunten Klasse. Im Fazit wird insbesondere auf die Normalität des Sportunterrichts eingegangen. Weinke