Soziale Ungleichheit und Sportengagement im Kindes- und Jugendalter

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Brinkhoff, Klaus-Peter
Erschienen in:Sport und soziale Ungleichheit
Veröffentlicht:Stuttgart: Naglschmid (Verlag), 1998, S. 63-81, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200203000813
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Aus der sportsoziologischen Forschung ist bekannt, dass auch Bewegungs- und Sportkarrieren ihren Ausgang in der Familie nehmen und soziodemographische Kriterien für die das sportliche Engagement von Kindern und Jugendliche eine bedeutende Rolle spielen. Trotz der allgemeinen Verbreitung und dem Phänomen der Versportlichung der Gesellschaft hat der Sport in der Gesamtheit die Insignien seiner Herkunft doch nie verloren. Der Zugang zum Sport ist nicht allen gesellschaftlichen Gruppen gleichermassen offen. These der vorliegenden Studie ist, dass die sozialen Ungleichheitsrelationen, die sich im Sport nachweisen lassen, mit den gesamtgesellschaftlichen Ungleichheitsphänomenen korrespondieren. Ausgangspunkt der Untersuchung ist eine repräsentative Studie zum Sportverhalten von Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen von 1996. Zahlreiche Untersuchungen der Vergangenheit haben bewiesen, dass der Zugang zum Sport und die Auswahl geeigneter Sportarten sehr stark mit der ökonomischen Ausgangslage und den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Mitglieder der jeweiligen sozialen Schicht zusammenhängen. Mit Bourdieu lässt sich die Differenzierung in der Sportartenwahl folgendermassen formulieren: Je neuer und sozial selektiver die ausgeübten Sportarten sind, desto grösser sind die Distinktions- und Statusgewinne. Aktuelle Forschungsergebnisse aus Deutschland müssen vor dem Hintergrund der sozialwissenschaftlichen Diskussion um die Ausdifferenzierung von sozialen Lebenslagen und neu entstandenen Ungleichheitsrelationen betrachtet werden. Auch die Frage, wie sich soziale Ungleichheit messen lässt, ist in diesem Kontext von Bedeutung. Festzuhalten bleibt u.a., dass die sozialen Determinanten um so schwächer sind, je 'weicher' die Sportaktivität bzw. je geringer die institutionelle Bindung ist. (SaSch)