Belastungen und Risiken im weiblichen Kunstturnen : Teil 2 : Innensichten, pädagogische Deutungen und Konsequenzen
Autor: | Frei, Peter; Lüsebrink, Ilka; Rottländer, Daniela; Thiele, Jörg |
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Veröffentlicht: | Schorndorf: Hofmann (Verlag), 2000, 2000. 279 S., Lit., Lit. |
Herausgeber: | Bundesinstitut für Sportwissenschaft |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Monografie |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISBN: | 3778009028 |
Schriftenreihe: | Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, Band 102 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU199912501226 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Das Bundesinstitut fuer Sportwissenschaft hat bereits 1992 eine Studie initiiert, die sich mit den physischen und medizinischen Belastungen des weiblichen Kunstturnens differenziert auseinander setzt. Diese interdisziplinaer angelegte Untersuchung hat bereits in einem Ende 1994 veroeffentlichen Zwischenbericht Hinweise zu einer partiellen Relativierung der existierenden Szenerie hinsichtlich gesundheitlicher Extrem- oder Dauerschaedigungen durch das Kunstturnen gegeben. Da die Kritik sich jedoch auch noch an grundsaetzlich anders gearteten Phaenomenbereichen eher paedagogischer und sozialer Herkunft festmacht, hat das Bundesinstitut 1995 den Untersuchungsfokus erweitert. Die Frage nach moeglichen paedagogischen und sozialen Risiken und Belastungen wurde zum Gegenstand eines eigenen Forschungsprojektes des Paedagogischen Seminars der Deutschen Sporthochschule Koeln, das von Herbst 1995 bis Herbst 1998 dauerte. Im Zentrum der Untersuchung standen Kunstturnerinnen der deutschen Spitzenklasse und ihr relevantes soziales Umfeld. Die Studie hat folgenden Aufbau: Zunaechst werden die unterschiedlichen Facetten der Diskussion um den Kinderhochleistungssport referierend und kommentierend aufgegriffen, um durch die Explikation eines ,status quo' erste Vorstrukturierungen des eigenen Untersuchungsansatzes vornehmen zu koennen. Im Anschluss daran geht es um die genauere Bestimmung des eigenen forschungsmethod(olog)ischen Ansatzes und der Anlage und Durchfuehrung der empirischen Untersuchung. Die beiden folgenden Kapitel rekonstruieren die Welt des weiblichen Kunstturnens, wobei zunaechst das ,System Hochleistungssport' und seine konstituierende Funktion in den Blick geraet, bevor im Anschluss daran die innerhalb des Feldes agierenden Hauptakteure - Turnerinnen, Eltern, Trainer/innen - einer genaueren Untersuchung unterzogen werden. Die Rekonstruktion der Relevanzstrukturen der Akteure bildet dabei den roten Faden. Dieser rote Faden kann und soll aber nicht ueber die erheblichen Unterschiede hinwegtaeuschen, die innerhalb der Akteursgruppen oder auch zwischen den einzelnen untersuchten Leistungszentren bestehen. Bei aller Notwendigkeit der Systematisierung und Strukturierung darf darueber doch nicht die gleichzeitige Existenz erheblicher Unterschiede unter den Tisch fallen. Vorschnelle Nivellierungen verfehlen so die Komplexitaet der Wirklichkeit des weiblichen Kunstturnens. Der abschliessende Versuch, paedagogische Konsequenzen in Form von Beratungsdimensionen zu formulieren, versteht sich daher vor allem auch als Anregung zur Selbstreflexion von System und Akteuren, die selbst ueber erhebliche Wissensressourcen verfuegen, die es besser nutzbar zu machen gilt. Kirmse