Abstract

Gegenstand des vorliegenden Berichts ist eine kritische Zusammenstellung der im Rahmen des Forschungsprojekts "Belastungen und Risiken im Kunstturnen" gemessenen und erarbeiteten Befunde und Daten, die Einordnung der Befunde in die internationale wissenschaftliche Berichtslage sowie eine Ableitung von Konsequenzen zu einer moeglichen Verbesserung der aktuellen Situation unter den spezifischen Bedingungen des Leistungssports in der Bundesrepublik Deutschland. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, begabten jungen Menschen einen Sport mit hohen Anforderungen zu ermoeglichen. Gleichzeitig soll zu einer objektiven Abschaetzung von Risikofaktoren beigetragen werden. Der vorliegende Bericht versucht, eine objektive Bilanz zum Wissensstand hinsichtlich der durch Kunstturntraining induzierten koerperlichen Belastung und des Einflusses von intensivem Kunstturntraining auf Wachstum und Reifung vorzulegen. Die an den Turnerinnen des Deutschen Turner-Bundes in den Jahren 1993 bis 1998 ermittelten Befunde werden durch sorgfaeltige Untersuchungen ehemaliger Kunstturnerinnen der neuen und alten Bundeslaender gestuetzt. Die Untersuchungen zur physischen Belastung und zur Situation des Stuetz- und Bewegungsapparates sowie des Funktionszustandes der Rumpfmuskulatur werden durch eine sorgfaeltige Zusammenstellung der problemrelevanten internationalen Literatur unterlegt. Als Ergebnis des Vorhabens kann eine Abschaetzung des sportinduzierten Risikos sowie eine Identifikation moeglicher Risikofaktoren vorgelegt werden. Weiterhin werden konkrete Vorschlaege zur Risikominimierung in der Praxis unter den Rahmenbedingungen des Kunstturnens in der Bundesrepublik Deutschland entwickelt. Kirmse