Macht oder Ohnmacht? Der symbolische Gebrauch des weiblichen Koerpers in aesthetischen Sportarten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Thiele, Monika
Herausgeber:Behm, Kerstin; Petzsche, Kerstin
Erschienen in:Mädchen und Frauen im Sport : Natur- und Geisteswissenschaften im Dialog ; 4. Tagung der dvs-Kommission Frauenforschung in der Sportwissenschaft vom 31.10.-2.11.1996 in Berlin
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1998, 1998. S. 123-133, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3880203113
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199810305103
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Leistungs- und Hochleistungssport bietet fuer Jugendliche die Chance, Groessenphantasien, die fuer diese Entwicklungsphase typisch sind, in die Realitaet umzusetzen. Vor allem die aesthetischen Sportarten, hier beispielhaft die Rhythmische Sportgymnastik (RSG), sind gepraegt durch einen symbolischen Gebrauch des Koerpers; es geht ein sehr spezifisches Rollenbild in Form von Bewegungsmustern und Praesentationen des weiblichen Koerpers in die Sportart ein. Der Koerper wird als Mittel der Interaktion genutzt. Hier ist zu fragen, ob die sportliche Aktivitaet die Moeglichkeit der individuellen Entwicklung bietet, oder ob sie die Aktiven zu ohnmaechtigen Ausfuehrenden von Normen macht, auf die sie selbst keinen Einfluss haben. Wird der weibliche Koerper und mit ihm die Person durch die Phantasien von allmaechtigen Trainerinnen unterworfen oder erlangt die Athletin durch Koerperbeherrschung Freiheitsgrade, die zu Individuation fuehren? In einem ersten Schritt wird das symbolische Netz dieser Sportart mit einer phaenomenologischen Betrachtung der zentralen Gesten der RSG untersucht. In einem zweiten Schritt wird die Entwicklungsphase der Adoleszenz mit ihren spezifischen Krisenszenarien dargestellt um zu analysieren, inwieweit psychische Dispositionen und Praedispositionen in die Sportart RSG eingehen. In einem dritten Schritt wird die Interaktion von Trainerinnen und Athletinnen aus Sicht der systematischen Familientherapie untersucht und unter dem Aspekt der Macht betrachtet. Die spezifischen Koerper- und Bewegungsvorstellungen der Rhythmischen Sportgymnastik werden dann unter medizinischen und psychologischen Aspekten in den Blick genommen.Zusammenfassend wird ein Ausblick auf die Entwicklungschancen und Risiken gemacht. Verf.-Referat