Prozessbegleitende leistungs- und trainingsanalytische Untersuchungen im langfristigen Leistungsaufbau zur weiteren Aufklärung der Leistungsstruktur und zur Erhöhung der Wirksamkeit des Nachwuchstrainingprozesses im Skilanglauf

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Ostrowski, Christine (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft / Fachbereich Ausdauersportarten, Tel.: 0341 4945151, costrow at iat.uni-leipzig.de)
Mitarbeiter:Rost, Klaus; Pfeiffer, Mark
Forschungseinrichtung:Institut für Angewandte Trainingswissenschaft / Fachbereich Ausdauersportarten
Finanzierung:Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2002 - 12/2006
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020060300084
Quelle:IAT - Leistungsbilanz

Zusammenfassung

Retrospektive Analysen des langfristigen Leistungsaufbaus im Skilanglauf zeigen einen deutlichen Effizienzverlust. Im Jugend- und Juniorenbereich werden die für den Anschluß an die Seniorenweltspitze notwendigen steigerungsfähigen Anschlußleistungen nicht mehr erbracht.
Ziel des Projektes ist es deshalb, am Beispiel 13- bis 20jähriger D-, D/C- und C-Kader des Landesskiverbandes Sachsen, die systematische langfristige und zielgerichtete Vorbereitung dieser Athleten/innen auf der Basis trainingsanalytischer, leistungsdiagnostischer und prozeßbegleitender Maßnahmen wissenschaftlich zu begleiten.
Im Ergebnis der Untersuchungen sollen alters- und disziplinspezifische Richtwerte, Anforderungsprofile und Kaderkriterien abgeleitet sowie bundesweit einsetzbare computergestützte Verfahren zur Trainings- und Leistungsanalyse und -steuerung entwickelt werden.
Aus trainingswissenschaftlicher Sicht werden weiterführende wissenschaftliche Erkenntnisse zur Veränderung der Struktur von disziplinspezifischen Leistungsvoraussetzungen im Verlauf des langfristigen Leistungsaufbaus im Skilanglauf unter den Bedingungen des leistungsorientierten Trainings als Grundlage für die Erstellung von RTP erwartet.
Das vorliegende Projekt ist im Auftrag des Landesskiverbandes Sachsen e.V. konzipiert worden. Grundlage bildet eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, dem Olympiastützpunkt Chemnitz/Dresden und dem Landesskiverband Sachsen e.V.
Das geplante Vorhaben knüpft an Voruntersuchungen an, die im Zeitraum 1994-1996 an jungen Skilangläufern/innen durchgeführt wurden.

(Zwischen)Ergebnisse

Ausgewählte Ergebnisse und Transfermaßnahmen: Die progressive Entwicklung des Renntempos der Weltspitze im Skilanglauf erfordert Überlegungen zur Aufklärung der sportlichen Leistung und des ihr zugrunde liegenden Beziehungsgefüges „Training – Leistungsentwicklung“. Zur weiteren Aufhellung der Leistungsstruktur im Skilanglauf wurde ein Modellansatz nach Hohmann, Lames & Letzelter (2002) gewählt. Die Darstellung der Leistungsstruktur in drei Modellebenen konnte regressions- und faktoranalytisch aufgeklärt werden. Die Ergebnisse der leistungsdiagnostischen Untersuchung im Skilanglauf zeigen, dass die Wettkampfleistung in starkem Maße durch die Leistungsfähigkeit in flachen und ansteigenden Geländeabschnitten beeinflusst wird. Das aerobe Niveau, die Laktatverträglichkeit und Mobilisationsfähigkeit und das Niveau der Kraftausdauer der Arme beeinflussen in erster Linie die Leistungsfähigkeit auf den für das Wettkampfergebnis relevanten Streckenabschnitten Flachlauf und Anstieg. 42 % der Laufzeit befindet sich der Sportler auf Streckenabschnitten, die zur Aufklärung der Gesamtleistung nur gering beitragen. Die Leistung in der Abfahrt (ein Sturz des Sportlers ausgenommen) ist für das Wettkampfergebnis von untergeordneter Bedeutung. Letzteres kann insbesondere ein Spezifikum des Skirollerwettkampfes sein, da beim Laufen auf Schnee durch stärker differierende Gleiteigenschaften der Ski und höhere Anforderungen an die skiläuferischen Fertigkeiten (z. B. Richtungsänderungen bei hohem Tempo) die Abfahrtsleistung an Bedeutung für das Wettkampfergebnis gewinnt. Der Einfluss weiterer möglicher Faktoren sollte deshalb geprüft und diese in die Modellbildung einbezogen werden. Zur Optimierung der kurz- und mittelfristige Trainingssteuerung wurden die vorhandenen Verfahren, Methoden prozessual im Sinne einer formativen Evaluation eingesetzt: Das betrifft insbesondere die Trainingsdatenauswertung und die Anpassung an ein Datenbanksystem. Zur weiteren Erhöhung der Effizienz der Trainingsanalyse sind diese Verfahren zur Sofortinformation für Trainingsentscheidungen und zur Ursache-Wirkungsanalyse weiter zu entwickeln.