Untersuchungen der Herzfrequenz-Variabilität zur Beurteilung des vegetativen Funktionszustandes bei Ausdauersportlern

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Berbalk, Anneliese (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft, Tel.: 0341 4945268)
Mitarbeiter:Neumann, Georg
Forschungseinrichtung:Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1997 - 09/2000
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019970105652

Zusammenfassung

Es besteht ein Forschungsdefizit bezüglich der Aussage der Herzfrequenzvaribilität (HRV) im Leistungssport. Im Rahmen des Projektes soll überprüft werden, ob die HRV ein valides Kriterium zur Beurteilung der Belastbarkeit, Regeneration und frühzeitigen Diagnostik eines Übertrainings darstellt.
Da die Herzfrequenzvariabilität mit portablen Meßsystemen einfach erfaßt werden kann (HF-Uhren), ist durch die Möglichkeit einer trainingsprozeßbegleitenden Diagnostik ein praxisrelevanter Forschungsansatz gegeben.

(Zwischen)Ergebnisse

Erste Zwischenergebnisse basieren auf individuellen Längsschnittuntersuchungen der Herzfrequenzvariabilität (HRV) bei hochleistungsfähigen Ausdauerathleten über mehrere Wochen und Querschnittsanalysen von Sportlern und Sportlerinnen. Die HRV wurde standardisiert unter Ruhebedingungen mit Sporttestern (VANTAGE NV der Fa. Polar) erfaßt. In Abhängigkeit von der Ausdauerleistungsfähigkeit und der Ruheherzfrequenz konnten deutliche Unterschiede in der HRV nachgewiesen werden. Prinzipiell besteht ein Zusammenhang zwischen der Ruheherzfrequenz und der HRV. Mit Abnahme der HF steigt die Herzfrequenzvariabilität. In den Langsschnittuntersuchungen konnte eine ausgeprägte Dynamik der HRV in Abhängigkeit von der Trainingsbelastung nachgewiesen werden. Nach hohen Trainings- und Wettkampfbelastungen fand sich bei der Mehrzahl der Athleten eine Abnahme der HRV. Kurzzeitige Veränderungen der HRV (ein bis zwei Tage) sind als aktuelle physiologische Zustandsänderungen des vegetativen Systems zu werten. Demgegenüber kann eine Abnahme der HRV über mehrere Tage auf eine unzureichende Regeneration und die mögliche Gefahr eines Übertrainings hinweisen. Eine Zunahme der HRV im Trainingsprozeß läßt auf eine positive Belastungsverarbeitung und trainingsinduzierte Anpassung autonomer Regulationen schließen.