Abstract des Autors

Der Bildungsplan 2004 ist das Ergebnis einer mehrjährigen Vergewisserung über Inhalte und Standards schulischer
Bildung, die zu einer anregenden und motivierenden Lernkultur für Schüler beitragen und die Qualität
schulischer Arbeit weiterentwickeln. Er ist schulartspezifische gestaltet und Teil einer umfassenden Reformgeschichte. Die Kontingentstundentafel, neue Fächerverbünde, schulartspezifische Akzente, Betreuungsangebote und ganztägige schulische Angebote an vielen Schulen, außerunterrichtliche Projekte in der Kooperation verschiedener Fächer gehören dazu. Ziel ist eine nachhaltigen Lernkultur, die auch im internationalen Vergleich Bestand haben soll. Die Verbindlichkeit des Bildungsplans 2004 ist in drei Ebenen
gestuft. In der ersten Ebene werden staatliche Vorgaben gemacht;
sie sind also für die einzelnen Schulen verpflichtend.
Auf der zweiten Ebene werden diese Vorgaben anhand von
ausgewählten Beispielen veranschaulicht; diese selbst sind
nicht verbindlich, wohl aber das in ihnen jeweils zum Ausdruck
kommende Niveau. Auf der dritten Ebene werden
Varianten für die praktische Umsetzung zur Verfügung gestellt.
Die zentralen Prüfungen und Vergleichsarbeiten beziehen sich
auf die erste Ebene. Im Bildungsplan kommt eine bestimmte Vorstellung vom Auftrag der Schule zur Geltung. Es werden die von den Schülern zu erreichenden Ziele aufgeführt – unterschieden als Erfahrungen, die sie machen, und „Einstellungen“, die sie daran gewinnen sollen, „Fähigkeiten“, die sie beherrschen sollen, und „Kenntnissen“, die sie haben sollen. Außerdem werden die didaktischen und methodischen Prinzipien genannt, denen zu folgen ist und es werden die Maßnahmen und Einrichtungen aufgeführt, die der Sicherung des Auftrags, der Ziele und der Prinzipien dienen.