Ein Blick auf die Sportarten: Schieds- und KampfrichterInnen in Deutschland. Teil 2

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Breuer, Christoph; Feiler, Svenja
Veröffentlicht:Bonn: 2022, 110 S., Lit.
Herausgeber:Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Ausgabe:1. Aufl.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISBN:9783965230804
Schriftenreihe:Sportentwicklungsbericht für Deutschland ....
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202212008442
Quelle:BISp

Einleitung

Seit der siebten Welle der Sportentwicklungsberichte für Deutschland liegen erstmals auch systematische Informationen zu Positionen und Rollen und damit auch zu Personen in den Sportvereinen in Deutschland vor. War der Sportentwicklungsbericht bis einschließlich der sechsten Welle eine reine Organisationsbefragung (eine Ausnahme stellte lediglich die nachträglich erweiterte Perspektive auf Kampf- und SchiedsrichterInnen in der sechsten Welle dar; vgl. Breuer & Giel, 2017), so stellt er mittlerweile eine kombinierte Organisations- und Personenbefragung dar. Dadurch gelingt es we-sentlich besser, sowohl Wissen zur Steuerung des organisierten Sports als auch zur Bewertung seiner Gemeinwohlfunktion (Handlungs- und Argumentationswissen) zur Verfügung zu stellen. So zeigten die Organisationsbefragungen regelmäßig, dass die Probleme der Bindung und Gewinnung von ehrenamtlichen FunktionsträgerInnen, Kampf- und SchiedsrichterInnen sowie TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen zentral waren und an Bedeutung zugenommen haben (z.B. Breuer & Feiler, 2017a; 2017b). Um Sportvereine lebensfähig zu halten und damit ihre Gemeinwohlleistungen zu unterstützen, bedarf es jedoch eines grundlegenden Verständ-nisses, warum diese Gruppen ihre Wissens-, Zeit- und auch materiellen Ressourcen in den Sportverein einbringen und inwiefern sie ihre damit verbundenen Ziele erreichen (vgl. hierzu das Modell viabler Sportorganisationen; Breuer, 2007). In der siebten Welle des Sportentwicklungsberichts wurden in diesem Zusammen-hang ergänzend zur Vereinsbefragung auch TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen (Breuer & Feiler, 2020a) sowie Vorstandsmitglieder (Breuer & Feiler, 2020b) befragt. In diesem Band werden die Ergebnisse zur Situation der Schieds- und KampfrichterInnen differenziert nach einzelnen Sportarten vor-gestellt. Die letzte Befragung von Schieds- und KampfrichterInnen wurde ebenfalls im Rahmen des Sportentwicklungsberichts im Jahr 2016 vor-genommen. An der damaligen Befragung waren insgesamt sechs Sportarten bzw. Fachverbände beteiligt (vgl. Breuer & Giel, 2017). Im Rahmen der vorliegenden achten Welle des Sportentwicklungsberichts haben sich 7.391 Schieds- und KampfrichterInnen aus 18 Sportarten bzw. Fach-verbänden beteiligt1. Aufgrund der unterschied-lichen Beteiligung von Fachverbänden und der daraus resultierenden verschiedenen sportartbe-zogenen Zusammensetzung der Stichproben in beiden Wellen wird in diesem Bericht auf einen systematischen Vergleich beider Wellen verzichtet. Einzelne Teilergebnisse der aktuellen Befragung wurden bereits im Bundesbericht (Teil 1 des Sportentwicklungsberichts 2020-2022) veröffentlicht (vgl. Breuer & Feiler, 2021).Anders als bei der Organisationsbefragung kann bei der Untersuchung der Schieds- und KampfrichterInnen die Repräsentativität noch nicht hinreichend eingeschätzt werden. Der Grund hierfür ist, dass Strukturmerkmale der Grundgesamtheit der Schieds- und Kampf-richterInnen nicht bekannt sind. Insofern hat die Studie explorativen Charakter. Gleichzeitig sollte beim Interpretieren der Befunde berücksichtigt werden, dass methodische Artefakte (z.B. ein selection bias2) nicht völlig ausgeschlossen werden können.