Equal but different : The risk of running injury in female runners is double that of men

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Gleich, aber unterschiedlich : Frauen unterliegen einem doppelt so hohen Laufverletzungsrisiko wie Männer
Autor:Mallac, Chris
Erschienen in:Peak performance
Veröffentlicht:2016, 353, S. 17-21, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISSN:0962-0184
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201702001110
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Regelmäßig laufende Frauen leiden doppelt so häufig wie Männer an Verletzungen der unteren Extremitäten. Bei diesen Verletzungen handelt es sich z. B. um das Patellaspitzensyndrom, Ermüdungsfrakturen des Schienbeins und das Iliotibialbandreibungssyndrom („iliotibial band friction syndrome“). Für das höhere Verletzungsrisiko der Frauen sind folgende anatomische Besonderheiten verantwortlich: 1. Größerers Hüftbreite-Femurlänge-Verhältnis, wodurch es zu höheren Kräften im Bereich der Hüft- und Kniegelenks kommt; 2. ausgeprägtere interne Hüftgelenkrotation; 3. der größere Q-Winkel (der Winkel, in dem sich der Oberschenkelknochen und die Oberschenkelmuskeln am Schienbein treffen) von Frauen (17° im Vergleich zu 14° bei Männern) bewirkt eine Erhöhung der seitwärts wirkenden Kräfte am Kniegelenk während des Fußaufsatzes. Hinzu kommen die folgenden biomechanischen Geschlechtsunterschiede während des Laufschritts: 1. Frauen haben im Vergleich zu Männern einen um 11° höheren Kniegelenkvalgus (Abduktion) während der Stützphase des Laufens. Sie zeigen auch kleinere Kniegelenkbeugewinkel während des Laufens. 2. Frauen laufen grundsätzlich mehr „Quadriceps-dominant“, d. h. mit höherer Aktivierung der Oberschenkelmuskeln. 3. Frauen laufen mit größeren Hüftbeugewinkeln, größeren Hüft- und Kniegelenkabduktionswinkeln und weisen eine konstant ausgeprägtere Außenrotation des Hüftgelenks auf. 4. Während des ersten Abschnitts der Stützphase absorbieren Frauen größere Kräfte durch die Hüfte, besonders durch eine Hüftabduktion, was die Abduktormuskeln der Hüfte einer höheren Belastung aussetzt. All diese statischen und dynamischen Faktoren können dazu führen, dass höhere Kräfte auf das patellofemorale Gelenk einwirken und dass neben den o. g. folgende Verletzungen auftreten: Hüftgelenk-Impingementsyndrom, Achillessehnenentzündung, Plantarfasciitis. Um diesen Verletzungen und den dafür verantwortlichen einwirkenden Kräften vorzubeugen, sind insbesondere die Hüftgelenkabduktoren und -rotatoren einem besonderem Krafttraining zu unterziehen. Entsprechende Übungen werden vorgestellt. Schiffer