Chancen und Probleme von Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund im Sport : ein Forschungsüberblick

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kleindienst-Cachay, Christa; Bahlke, Steffen
Erschienen in:Fußball ohne Abseits : Ergebnisse und Perspektiven des Projekts ‚Soziale Integration von Mädchen durch Fußball‘
Veröffentlicht:Wiesbaden: Springer VS (Verlag), 2014, S. 67-93, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
DOI:10.1007/978-3-531-19763-0_4
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201409009340
Quelle:BISp

Abstract

Mädchen mit Migrationshintergrund haben nur etwa halb so große Chancen zum organisierten Sport zu kommen, wie jene ohne Migrationshintergrund. Diese ungleichen Quoten im Sportzugang sind schon allein deshalb nicht hinnehmbar, da der Sport heute für junge Mädchen längst eine Selbstverständlichkeit ist und mit zu einem modernen Lebensstil gehört. Darüber hinaus ergeben sich aus dieser Sportabstinenz noch weitere gravierende Nachteile, denn die dem Sport inhärenten Potentiale für die Entwicklung, Bildung und Gesundheitsförderung junger Menschen sowie für die Einbindung in soziale Netzwerke können sich nur entfalten, wenn ein regelmäßiges, nachhaltiges Sporttreiben gesichert ist. Und schließlich könnten junge Migrantinnen von den vielfältigen integrativen Wirkungen, die dem Sport zugeschrieben werden, ja auch nur dann profitieren, wenn sie denn Mitglied in Sportgruppen wären. Dass wir uns mit den hinter diesem Phänomen der Sportferne aufscheinenden Fragen befassen müssen, erscheint unmittelbar einsichtig, handelt es sich doch hier um eine wirklich bedeutende Gruppe von Betroffenen, nämlich um etwa 20 Prozent aller Mädchen und jungen Frauen in Deutschland. Doch was hat es mit dem beschriebenen Phänomen eigentlich auf sich? Was wissen wir eigentlich aus dem Blickwinkel sportwissenschaftlicher Forschung über die Problematik der geringen Teilnahme und was über die möglichen Chancen, die aus einer Beteiligung am Sport für Mädchen und junge Frauen erwachsen können? Eine Annäherung an die Beantwortung dieser Fragen ist das Ziel des vorliegenden Beitrags, der im Folgenden zunächst einmal den Begriff der Integration im Zusammenhang mit dem Sporttreiben von Migrantinnen und Migranten klären möchte, bevor er anschließend den Fragen nach der Beteiligung und der Integration weiter nachgehen soll. Zunächst wird anhand einschlägiger Forschung die Frage der Beteiligung (Inklusion) von Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund in den organisierten Sport fokussiert. Anschließend wird dann anhand einer eigenen empirischen Studie der Frage nachgegangen, ob und in welcher Weise ein Sportengagement bei Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund zu einer Integration im Sport und schließlich auch zu einer Integration durch Sport führen kann. Aus dem Text (geändert)