Training der Aufmerksamkeitsausrichtung und -lenkung im Sportspiel

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Memmert, Daniel
Erschienen in:Kognitives Training im Sport
Veröffentlicht:Hildesheim: Hogrefe (Verlag), 2014, S. 117-136, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201405005127
Quelle:BISp

Abstract

Das menschliche Gehirn wurde im Zuge der Evolution dazu optimiert, durch gezielte Aufmerksamkeitsfokussierungen diejenigen Informationen bewusst zu selektieren und zu verarbeiten, die für Handlungen relevant sind. Man geht derzeit in der Aufmerksamkeitsforschung von vier Subprozessen der Aufmerksamkeit aus: der Aufmerksamkeitsorientierung, der selektiven Aufmerksamkeit, der geteilten Aufmerksamkeit und der Konzentration. Aufgrund der enormen Bedeutung eines großen Aufmerksamkeitsfensters in verschiedenen Sportspielen wurden Testverfahren zu dessen Messung entwickelt und unterschiedliche Strategien zur optimalen Aufmerksamkeitsausrichtung untersucht. Ein externaler Aufmerksamkeitsfokus scheint über viele verschiedene Bewegungsfertigkeiten, Fertigkeitsniveaus und Zielgruppen hinweg einem internalen, bewegungsbezogenen Fokus überlegen zu sein. Das Ignorieren von (vielleicht zunächst) unwichtigen Informationen kann als ein Vorteil und als (fast) "überlebenswichtig" verstanden werden. Für die Berücksichtigung wichtiger Veränderungen in der Umwelt oder das Erfassen überraschender und (vielleicht) relevanter Informationen ist jedoch Blindheit durch Unaufmerksamkeit als ein unerwünschter Nachteil für den Menschen zu sehen. Auf der Basis konkreter Trainingsmaßnahmen und praxisnaher Übungsformen können alle Facetten der Aufmerksamkeit gewinnbringend im Training geschult werden. Nicht nur im Leistungssport, sondern auch im Kinder- und frühen Jugendtraining sollte Aufmerksamkeitsleistungen eine stärkere Beachtung im Training und Schulungsprozess geschenkt werden, da im frühen Jugendalter verschiedene Aufmerksamkeitsressourcen noch nicht hinreichend genug entwickelt sind. Zusammenfassung