Die Sakralisierung des Profanen : der Körperkult als Diesseitsreligion

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gugutzer, Robert
Erschienen in:Körper, Sport und Religion : zur Soziologie religiöser Verkörperungen
Veröffentlicht:Wiesbaden: Springer VS (Verlag), 2012, S. 285-309, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201404003393
Quelle:BISp

Abstract

Die Religion versucht seit jeher existenzielle Antworten auf das “ontologische Sicherheitsbedürfnis“ und auf die “Unsicherheiten und Kontingenzen“ des menschlichen Lebens zu geben. Diese Halt- und orientierungsgebende Sinnstiftung menschlicher Existenz hat trotz der gesellschaftlichen Säkularisierungsprozesse auch in den postmodernen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts seine tragende Bedeutung nicht verloren. Religion erfüllt damit weiterhin ihre personalen und sozialen Funktionen. Innerhalb dieser Struktur hat sich Form und Inhalt jedoch teilweise stark radikalisiert und gewandelt. Zahlreiche “Kulturen“ geben Zeugnis von diesem gesellschaftlichen Veränderungsprozess ab. Am auffälligsten tritt neben dem “Esoterik- und Psychokult“ insbesondere der “Körperkult“ in Erscheinung. Verf. geht thesenartig der Frage nach, ob diese Prominenz des Körperkults “religionsäquivalente“ Funktionen erfüllt und damit als eine “individualisierte Sozialform der Religion“ verstanden werden kann. Ist der zeitgenössische Körperkult Ausdruck einer “verkörperten Diesseitsreligion“, der zur individuellen Bewältigung “sozialer Unsicherheiten, Ambivalenzen und Kontingenzen“ beiträgt? Plausible Antworten gibt Verf. hierzu anhand folgender Überlegungen: 1. “Körper, Religion und Individualisierung“; 2. “Luckmanns funktionaler Religionsbegriff“; 3. “Typen des Körperkults“ (“Ästhetik“, “Diätetik“, “Askese“, “Ekstase“); 4. “Der Wellnesskult als verkörperte Diesseitsreligion“ ("Der religiöse Wellnessdiskurs", “Religiöse Wellnesspraktiken und –rituale“).
Lemmer