Doping demystified

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Deutscher übersetzter Titel:Doping enträtselt
Autor:Heitmann, Matthias
Erschienen in:Entgrenzungen des Machbaren? : Doping zwischen Recht und Moral
Veröffentlicht:Bielefeld: Transcript-Verl. (Verlag), 2012, S. 157-163, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201210006992
Quelle:BISp

Abstract

Verf. des vorliegenden Textes ist der Meinung, dass der mystifizierte Begriff „Doping“ ein Konstrukt darstellt, das weder die mit ihm in Verbindung gebrachten Praktiken sinnvoll zusammenfasst noch dazu geeignet ist, für die Gesellschaft sinnvolle Handlungsempfehlungen oder progressive moralische Leitlinien zu formulieren. Die geläufige Dopingdefinition und die in Deutschland geltenden Regeln der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) werden hier als unzureichend beschrieben. So erläutert der Autor, dass es menschlich ist, sich unnatürlich zu verhalten, sich nicht den Naturgesetzen zu unterwerfen, Freiräume zu erkämpfen und Potenziale zu erschließen. Außerdem ist der Leistungssport (für den die Dopingregeln einzig und allein gelten) per se unnatürlich, weil kulturell geprägt, zivilisatorisch begründet und mithin künstlich, aber gerade für den Menschen eine so typische Betätigung. Sowohl der menschliche Leistungsbegriff als auch Sport an und für sich hat in der Natur keinen Platz. Im nächsten Teil des Beitrags geht es um die rechtliche Problematik. Verf. kritisiert die Positivliste und das Fehlen einer abstrakten Definition, die auch jenseits der Auflistung von einzelnen Substanzen eine rechtliche und somit auch einen moralischen Bindungscharakter entfalten könnte. Die Dopingproblematik ist daher laut Verf. nicht nur als Debatte gegen Regelverstöße im Sport zu sehen, sondern eine Kritik an die Unnatürlichkeit des modernen Lebens. Barz