Ist da jemand? : über Appräsentationen bei Menschen im Zustand „Wachkoma“

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hitzler, Ronald
Erschienen in:Körperwissen
Veröffentlicht:Wiesbaden: VS-Verl. für Sozialwiss. (Verlag), 2011, S. 69-84, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201206004542
Quelle:BISp

Abstract

Der Zustand, der gemeinheim als Wachkoma bezeichnet wird, ist eine körperlich-psychische Grenzsituation. Hier werden Möglichkeiten und Versuche skizziert, mit denen Handelnde in Interaktionsprozessen Zusammenhänge zwischen Körperzeichen und Bewusstseinszustände herstellen bzw. herzustellen versuchen, obschon dafür kein etablierter kultureller Code vorliegt. Der sozialtheoretische Annahme, Menschen könnten nicht nicht kommunizieren, zeigt die Analyse des Wachkomas, dass sich hier Zustände des Kommunizieren-Könnens mit solchen des Nicht Kommunizieren Könnens abwechseln. Mit Blick auf die Erkenntnisrelevanz kleiner Wahrnehmungen ist die leitende Frage: Ist der Wachkoma-Patient, hier genannt A, nicht nur ein Leib, hat A auch einen Körper? Ist A jemand bzw. ein Jemand – im Sinne nicht nur eines Individuums, einer von anderen unterscheidbaren Einheit, sondern im Sinne eines Subjekts, eines Akteurs, einer Person? Die meisten Menschen empfinden Patienten im Zustand ‚Wachkoma’, diese als relativ leblos aufgrund ihres ungewohnten Gesamtbildes. Es gilt unter anderem die Frage zu beantworten, ob wir es beim direkten Umgang mit Menschen im Zustand ‚Wachkoma’ mit einer sozialen Situation zu tun haben im Sinne Goffmans zu tun haben. Das Fazit von Gesprächen mit Therapeuten ist, dass es bislang keinen Code gibt, der eine basale Kommunikation mit Person A ermöglicht. sasch