Sport und Männlichkeiten

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Stieglitz, Olaf
Erschienen in:Auf die Plätze : Sport und Gesellschaft ; Begleitbuch zur Ausstellung in Dresden vom 16. April 2011 bis zum 26. Februar 2012
Veröffentlicht:Hildesheim: Wallstein (Verlag), 2011, S. 78-83, Lit.
Herausgeber:Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201203001765
Quelle:BISp

Abstract

1979 porträtierte der Film Profis die Bundesliga-Fußballer Paul Breitner und Uli Hoeneß. Aus heutiger Sicht scheint der Film viele Annahmen, die wir über den männlichen Charakter von im Allgemeinen und Fußball im Besonderen haben, zu bestätigen. Es wirft aber auch einen Blick auf das Verhältnis von Sport und Männlichkeit, das offenbar eher von Wandel denn von Stabilität gekennzeichnet ist. Der Sport und auch die Wissenschaft haben den Athleten lange Zeit ausschließlich als Mann wahrgenommen, er war die unmarkierte, als selbstverständlich angenommene und daher unsichtbare Norm. Daran änderte sich auch nichts, als Frauen begannen, Sport zu treiben. Das Vorherrschen des männlichen Athleten lässt sich auch in der deutschen Auseinandersetzung zwischen Turnern und Sportlern um traditionelle und moderne Vorstellungen von Bürgerlichkeit nachzeichnen. In anderen Ländern sind zwar die Zuschreibungen anders konstituiert, die Benennung eines richtigen, eines männlichen Sports jedoch bleibt bestehen. Dies zeigt zum Beispiel ein Blick in die USA. Mittlerweile ist auch das Fußballspiel der Frauen in Deutschland populär, das sollte nicht darüber hinwegtäuschen dass dieser Sport, besonders in den unteren Ligen, auch von einer aggressiv-heterosexuellen Männlichkeit geprägt ist. sasch