Bodystyling : Körperkonzepte und Körperpraktiken der Fitnessbewegung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Möhring, Maren
Erschienen in:Auf die Plätze : Sport und Gesellschaft ; Begleitbuch zur Ausstellung in Dresden vom 16. April 2011 bis zum 26. Februar 2012
Veröffentlicht:Hildesheim: Wallstein (Verlag), 2011, S. 73-77, Lit.
Herausgeber:Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201203001764
Quelle:BISp

Abstract

Fitnesstraining wird häufig als Sport bezeichnet, obschon es weit weniger explizit an Wettkampf und Rekord orientiert ist als dieser. Das Training wird hier als Arbeit am eigenen Körper konzipiert, in den dadurch vorausschauend Geld und Zeit investiert wird. Neben gesundheitlichen Aspekten tritt beim Fitnesstraining vor allem das ästhetische Moment der Körperformung als Motiv in den Vordergrund. Ein Motiv, das sich Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt hat. In dieser Phase entstanden auch die ersten Fitnessstudios. Bis zum Ersten Weltkrieg waren in Deutschland zwischen 50 und 100 solcher Studios entstanden, wobei es sich um kommerzielle Unternehmen handelte, die sich über die Beiträge ihrer Mitglieder unterhielten. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde auch die weibliche Körperertüchtigung explizit biopolitisch begründet. Die Fitnessbewegung nahm teil an den bevölkerungspolitischen, eugenischen und auch rassenhygienischen Diskursen der Zeit. Die aktuelle Fitnesskritik begreift die Bewegung als Teil einer gesellschaftlichen Entwicklung, die den Wert und den Erfolg eines Menschen an den (falschen) Maßstäben von Attraktivität und Jugendlichkeit festmache. sasch