Vom Aufrechten zum Flexiblem : Praktiken und (politische) Symbolik des Sportkörpers

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Alkemeyer, Thomas
Erschienen in:Auf die Plätze : Sport und Gesellschaft ; Begleitbuch zur Ausstellung in Dresden vom 16. April 2011 bis zum 26. Februar 2012
Veröffentlicht:Hildesheim: Wallstein (Verlag), 2011, S. 61-72, Lit.
Herausgeber:Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201203001763
Quelle:BISp

Abstract

Die Sorge um den eigenen Körper hat in den vergangenen Jahrzehnten rasant an Bedeutung gewonnen und damit auch das Bemühen um eine öffentliche Selbstdarstellung, ganz gleich, ob beim Joggen, beim Klettern oder im Fitnessstudio. Der Körper ist mit dem Übergang zu den modernen repräsentativen Demokratien zu einem Medium des symbolischen Ausdrucks geworden. Das aktuelle Verständnis des Körpers betrachtet ihn als einen Besitz, den es zu pflegen, zu modellieren und zu verbessern gilt. Ein Rückblick in die Sozialgeschichte betrachtet die Entwicklung von Selbst- und Fremdtechniken. Im 19. Jahrhundert spielt der Körper zum Beispiel bei den Philanthropen oder bei den Turnern, die das Körperprinzip des Aufrechten propagierten, eine Rolle in den Auseinandersetzungen von Fremdformatierungen und Selbstformung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird die körperliche Betätigung, der Sport, zunehmend als Heilmittel. Der Athlet, der mit den neuzeitlichen Olympischen Spielen die öffentliche Bühne einnahm, verkörpert diverse Aspekte der Moderne. Die staatlichen Biopolitiken der Bevölkerung untergruben im 20. Jahrhundert die Privat des Körpers. Heute ist ein neuer Körper- und Gesundheitskult entstanden, der sich an der Logik psychophysischen Selbstdesigns orientiert. sasch