Wasser aus sportmedizinischer Sicht: Schwimmen : Spiroergometrie im Strömungskanal
Autor: | Reer, Rüdiger |
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Erschienen in: | Wasser - Sinnbild des Lebens : Wegweiser zu einem vielperspektivisch-diskursiven Sachunterricht |
Veröffentlicht: | Hamburg: Kovač (Verlag), 2009, S. 173-180, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201105004947 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Aufgrund der Spezifizität der physiologisch beanspruchten Bewegungsmuster beim Schwimmen können nur sportartspezifische Untersuchungsverfahren aussagekräftige Ergebnisse im Rahmen der Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung liefern. Als hauptsächliche Testverfahren kommen dabei die Laktatdiagnostik oder die Spiroergometrie zum Einsatz. Das von unserem Arbeitskreis seit Jahren angewandte Verfahren der Spiroergometrie im Strömungskanal stellt eine Methode dar, die sowohl Aussagen über das kardiopulmonale System als auch über die Schwimmtechnik und damit über die Ökonomie ermöglicht. Zusammenfassend kann postuliert werden, dass unter schwimmspezifischen Bedingungen die reine Laktatdiagnostik eine bedeutsame Einschränkung dadurch erfährt, dass hauptsächlich nur Hinweise auf metabolische Vorgänge gegeben werden können. Spiroergometrische Verfahren dagegen decken ein anderes Leistungsspektrum ab: Sie ermöglichen eine Online-Registrierung physiologischer Parameter, können Hinweise auf ökonomische und damit technische Fähigkeiten liefern und lassen - mit der V02 max als Bruttokriterium der aeroben Kapazität - Rückschlüsse auf die Brutto-Leistungsfähigkeit des aeroben Systems zu. Bei gleichzeitiger Anwendung beider diagnostischer Verfahren besteht die Möglichkeit, synergistische Effekte zu nutzen. Damit kann zwischen physiologischer (kardiopulmonal-metabolischer) und technisch-koordinativer Leistungsfähigkeit unterschieden werden. Dieser Synergismus ermöglicht detaillierte Empfehlungen für spezifische Trainings- und Wettkampfsituationen und liefert damit ein sinnvolles Instrument zur gezielten Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung. Auch lassen sich gerade in der kombinierten Anwendung beider Testverfahren eine Aussage über die Eignung als Ausdauer- oder Sprintschwimmer ableiten. Diese Erkenntnisse könnten im Rahmen der Talentsichtung von Nutzen sein. Textauszug