Der entgrenzte Körper : Über Gewaltaspekte und dominante Männlichkeit in Fußballmannschaften

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Autor:Heissenberger, Stefan
Erschienen in:Gesundheit in Bewegung : Impulse aus Geschlechterperspektive ; Beiträge aus dem Symposium "Gender and Health in Motion - Gesundheit, Bewegung und Geschlecht aus Interdisziplinärer Perspektive"
Veröffentlicht:Sankt Augustin: Academia Verl. (Verlag), 2010, S. 107-110, Lit.
Herausgeber:Deutsche Sporthochschule Köln
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201103002505
Quelle:BISp

Abstract

Verf. geht im vorliegenden Beitrag der Frage nach, wie Männlichkeit in Fußballmannschaften konstituiert wird. Als Grundlage diente eine achtmonatige Feldforschung, welche durch qualitative Interviews angereichert wurde. Dabei werden insbesondere Gewaltaspekte und ihr Bezug zur Männlichkeit diskutiert. Gewalt kann in zweierlei Dimensionen auftreten: Gewalt gegen sich selbst und Gewalt, die auf den Gegenspieler gerichtet ist. Für die untersuchten Fußballspieler stellt sich Männlichkeit vor allem im Umgang mit Verletzungen dar. Der drohende Entzug von Männlichkeit spornt Spieler dazu an, mit zum Teil schweren Verletzungen trotzdem zu spielen. Es lässt sich feststellen, dass der Spieler im Fußball keinen alleinigen Zugriff auf seinen Körper hat. Die Mitspieler und der Trainer haben in gewisser Weise ein Mitspracherecht. Neben der gegen sich selbst gerichteten Gewalt, gibt es auch eine, die auf den Gegner zielt. Gewalt allgemein stellt für Männer gleichzeitig einen Sozialisationsmodus und eine Männlichkeitsressource dar. Im Fußball ist dies ebenso beobachtbar. Die Härte, die die Spieler ihrem eigenen Körper zumuten, soll auch auf den Gegner übertragen werden. Insgesamt lässt sich also festhalten, dass ein harter, aggressiver Umgang mit dem eigenen Körper und dem der Gegenspieler sich im großen Maße auf die Männlichkeit des Spielers und schließlich auf den Status, den der betreffende in der Mannschaft inne hat, auswirkt. Zimek (unter Verwendung originaler Textpassagen)