Bewegungsvollzüge verstehen : Bausteine einer Hermeneutik des Sports

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Schürmann, Volker
Erschienen in:Zeitschrift für Kulturphilosophie
Veröffentlicht:4 (2010), 1 (Brot und Spiele), S. 55-64, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1867-1845, 2366-0759
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201103002441
Quelle:BISp

Abstract

Gunter Gebauer hat darauf aufmerksam gemacht, daß man den Sport nicht mit der Kunst verwechseln sollte. Es gibt gravierende sachliche Unterschiede. »Der Sport hat nie Zugang zu einer eigenen Formensprache gefunden [...]. Der Sport bleibt unablösbar an Handlungspraxis gebunden, er gestaltet Praxis um.« Es gibt zudem ideologiekritische Vorbehalte gegen eine solche Gleichsetzung von Sport und Kunst. Sport ist nicht nur das, was auch noch ein distinguierter Bildungsbürger in zuschauender Distanz amüsant finden kann - Sport kann auch schmutzig sein. Sport zu treiben ist durchaus eine Kunst, sich von seiner physischen Seite her zu zeigen, sich gleichsam mit Haut und Haaren ins Getümmel zu stürzen. Plakativ: Es gab und gibt nicht nur die Volker Finkes, die im Kammerton über Fußball reden, sondern immer auch die Lautsprecher vom Schlage eines Peter Neururer. Unbeschadet dessen und unter Wahrung dieser Differenz eignet sich die Terminologie der Inszenierung auch für den modernen Sport. Eine terminologisch gebrauchte Theatermetaphorik, die die Figuren des Als-ob- und Stellvertretend-füir-Spielens durchstreicht, trifft Wesentliches des präsentischen Dramas eines sportlichen Wettkampfs - so der Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen. Das (konsistent und plausibel) zu sagen geht nicht mit allen, sondern nur mit bestimmten theoretischen Mitteln. Verf. will es im folgenden mit den Mitteln der Philosophie Plessners und der sog. Göttinger Lebenslogik (Georg Misch, Josef König) sagen. Verf. will den Sport als Paradigma eines Nicht-wortsprachlichen Ausdrucksgeschehens (im Sinne dieser Autoren) darstellen. Einleitung (geändert)