"Republikflucht" und "Fluchthelfer" : ein verdrängtes Kapitel deutsch-deutscher Sportbeziehungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Braun, Jutta
Erschienen in:Vergessen, verdrängt, abgelehnt : zur Geschichte der Ausgrenzung im Sport ; Tagungsbericht der 10. Hoayer Tagung zur Sportgeschichte vom 10. bis 12. Oktober 2008
Veröffentlicht:Münster: Lit-Verl. (Verlag), 2009, S. 106-116, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201102001629
Quelle:BISp

Abstract

Verf. setzt sich mit dem Phänomen der "Republikflucht" und der "Fluchthelfer" in den deutsch-deutschen Sportbeziehungen auseinander. Hierzu bedient Verf. sich besonders der Akten der Stasi. Auch wenn hierbei vor allem die spektakulären Fälle (Lutz Eigendorf, Jürgen May etc.) thematisiert worden waren, so hat es hunderte solcher Fälle gegeben. Bis heute ist dies ein weitgehend ausgeblendetes Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte, auch wenn es zum Beispiel auf diese Weise zu einem Transfer an Kenntnissen über die Trainingsformen (und die sie begleitenden unterstützenden Maßnahmen) kam. Professionelle Fluchthelfer rekrutierten sich teilweise aus dem kriminellen Milieu und stürzten nicht selten völlig Unbeteiligte durch ihre Aktionen ins Unglück. Vielleicht sind es gerade diese Details, die erklären helfen, warum es bei den westdeutschen Sportfreunden bis heute häufig Scheu und Unwilligkeit gibt, über die Vergangenheit zu sprechen, so dass auch dies ein Kapitel deutsch-deutscher Sportgeschichte ist, das sich schwer erforschen lässt. (Krüger)