Quellen des modernen Ausdauertrainings : ein Überblick der Trainingssysteme von Lydiard, Cerutty, Gerschler und Igloi

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Letzelter, Stefan
Erschienen in:Leichtathletik konkret
Veröffentlicht:2000, 15, S. 43-45
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200912007163
Quelle:BISp

Abstract

Zusammen mit dem (älteren) „Schwedischen Fahrtspiel“ können das von Gerschler entwickelte „Freiburger Intervalltraining“, die Intervallmethode von Igloi sowie die beiden gemischten Methoden von Cerutty und Lydiard als jene Quellen bezeichnet werden, die zur Entwicklung des modernen Ausdauertrainings geführt haben. Kennzeichnend für Lydiards System ist ein Nacheinander, nicht wie beim Intervalltraining ein Miteinander. Zuerst wird die aerobe Ausdauer verbessert, damit der Organismus eine hohe Sauerstoffschuld eingehen kann. Die Vorbereitung auf Tempoläufe erfolgt durch längere flotte Dauerläufe. Erst nach der Anpassung des Herz-Kreislauf-Systems und der Atmung beginnt die Verbesserung der Schnelligkeit und der Schnelligkeitsausdauer. Im Gegensatz zu Lydiard gab es bei Cerutty keine in sich geschlossenen Perioden des Dauerlauf- und des Hügeltrainings. Beide Arten des Lauftrainings wurden bei ihm miteinander verwoben. Ceruttys Training kann abschnittsweise als eine der vielen Variationen des Intervallprinzips bezeichnet werden. Teilweise steht es sogar dem von ihm abgelehnten „Freiburger Intervalltraining“ nahe. Bei diesem Training gibt es keine vollständigen Erholungsintervalle, sondern nur lohnende Pausen. Die der Trainingsmethode ihren Namen gebenden Intervalle sind relativ kurz und individuell verschieden, abhängig vom Trainingszustand und den anderen Belastungsnormativen, vor allem der Reizdauer. Gesteuert wird über die Pulsfrequenz, die unmittelbar nach der Einzelbelastung zwischen 170 und 180 und am Ende der Pause 120-130 Schläge betragen soll. Die Pausen dauern bei Fortgeschrittenen 45-90 sec, bei Anfängern 90-120 sec. Trainierte traben in den Pausen, Untrainierte gehen. Der ungarische Trainer Igloi war ebenfalls ein Verfechter des Intervalltrainings, aber im Gegensatz zum Freiburger Intervalltraining handelte es sich um eine Mischung aus intensivem und extensivem, aerobem und anaerobem Intervalltraining. Auch die Wiederholungsmethode wurde eingesetzt. Um genügend Umfang ohne vorzeitige Ermüdung realisieren zu können, teilte Igloi das Training häufig in Serien mit längeren Trabpausen ein. Ein weiterer interessanter Aspekt besteht darin, dass er seine Athleten mit unterschiedlicher Schrittgestaltung laufen ließ und immer wieder neue Aufgabenstellungen vergab. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)