Schuleigene Lehrplanarbeit als Instrument der Unterrichtsentwicklung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Stibbe, Günter
Erschienen in:Schulen in Bewegung - Schulsport in Bewegung ; Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik vom 22.-24. Mai 2008 in Köln
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2009, S. 136-141, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportpädagogik ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportpädagogik / Jahrestagung
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200912006972
Quelle:BISp

Abstract

Schuleigene Lehrpläne verfügen über eine längere Tradition. Erinnert sei z.B. an die Richtlinien für das Schulturnen in Preußen zur Zeit der Weimarer Republik. Die in den Lehrplänen aufgeführten Übungen sind als Empfehlungen gedacht und sollen lediglich Orientierungshilfen geben. Aus diesem Grund wird vorgegeben, dass jede Schule einen „Arbeits- und Übungsplan zu erstellen hat, in dem möglichst jeder Klasse ein „Kernstoff“ zugeordnet wird. Dieser Arbeitsplan soll es ermöglichen, die Stoffauswahl auf Besonderheiten der Region, der Schule und der Klasse abzustimmen. Auch etwa 50 Jahre später wird der Fachkonferenz Sport in den 1980er Richtlinien und Lehrplänen für den Schulsport in Nordrhein-Westfalen die Aufgabe zugewiesen, einen „schuleigenen Organisationsplan“ zu erstellen, um die Kontinuität des Unterrichts an der einzelnen Schule zu gewährleisten. Ähnlich wie beim historischen Vorläufer aus der Zeit der Weimarer Republik handelt es sich aber auch hier lediglich um eine schulinterne Organisationsplanung. Mit der Lehrplangeneration für das Fach Sport am Ausgang des 20. Jahrhunderts erfolgt eine deutliche Ausweitung des Aufgabenverständnisses des schulinternen Lehrplans, das über die bisher rein organisatorisch-formale Stoff- und Inhaltszuordnung hinausgeht. Jüngere Schulsportlehrpläne verstehen sich nur noch als Rahmencurricula, die durch eine Reduzierung von Festlegungen und Verbindlichkeiten Freiräume für die einzelne Schule bieten. Der einzelschulischen Lehrplanarbeit bleibt es überlassen, wie die Freiräume genutzt werden. In diesem Zusammenhang kommt der Fachkonferenz Sport eine hohe Bedeutung für die systematische Lehrplan- und Unterrichtsentwicklung zu. Vor diesem Hintergrund erfolgt die Argumentation in drei Schritten: Zunächst gilt es, sich mit der Rolle schulinterner Lehrpläne im Kontext der aktuellen bildungspolitischen Diskussion zu beschäftigen (1). Danach geht es um die Bedeutung schuleigener Lehrplanarbeit im Fach Sport, indem auf ausgewählte Erkenntnisse zur Arbeit an und zum Umgang mit schuleigenen Lehrplänen eingegangen wird (2). Zuletzt wird der Zusammenhang zwischen schulinterner Lehrplanarbeit und Unterrichtsentwicklung thematisiert (3). Verf.-Referat