Motorische Entwicklung und Leistungsfähigkeit von Vorschulkindern in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gaschler, Peter
Erschienen in:Haltung und Bewegung
Veröffentlicht:18 (1998), 4, S. 5-18, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0178-3033
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200910005485
Quelle:BISp

Abstract

Das Vorschulalter beendet die frühe Kindheit und erstreckt sich im engeren Verständnis ca. vom 4.-7. Lebensjahr und bezieht sich damit weitgehend auf die Kindergartenzeit. Die motorischen Aktivitäten sind in dieser Zeitspanne durch Vervollkommnung der zuvor angeeigneten Bewegungsformen und durch den Erwerb erster Bewegungskombinationen gekennzeichnet. Die Beschreibung der motorischen Entwicklung und Leistungsfähigkeit erfolgt am zweckmäßigsten anhand der körperlichen und motorischen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. Für das Kindesalter liegen dazu vielfältige Publikationen vor, speziell für das Vorschulalter ist der Forschungsstand jedoch eher fragmentarisch und zur Entwicklung der Gesamtkoordination im Grundschulalter (beurteilt mit dem KTK) sehr widersprüchlich. Um einen Beitrag zu Beschreibung der motorischen Entwicklung und Leistungsfähigkeit von Vorschulkindern im Alter von 4-6 Jahren zu leisten, wurden von 1990 bis 1992 106 Vorschulkinder aus 2 Kindergärten (51 Jungen, 55 Mädchen, Durchschnittsalter: 5,6 Jahre) untersucht. Neben Körpergröße, -gewicht, -oberfläche und -fettanteil wurden zur Beurteilung der motorischen Entwicklung und Leistungsfähigkeit der Motoriktest für 4-6-jährige Kinder (MOT4-6), 2 Testübungen zur Überprüfung der Beweglichkeit und 7 zu den koordinativen Fähigkeiten sowie das Testverfahren zur Bestimmung der motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern (BML) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Koordinationsleistung im Vorschulalter bei Mädchen wie Jungen erheblich steigt, wobei Mädchen häufig bessere Ergebnisse erzielen als Jungen,s o dass der motorische Entwicklungsstand nicht gänzlich vergleichbar ist. Die Kraft sowie die Ausdauer der Kinder nimmt im Verlauf des Vorschulalters zu, wobei Jungen nicht bessere Ergebnisse erlangen als Mädchen. Bei der Beweglichkeit gibt es keine wesentlichen Veränderungen im Verlaufe der Vorschulzeit bei einer besseren Wirbelsäulenbeweglichkeit der Mädchen gegenüber den Jungen. Demnach findet ein Bewegungsunterricht im Vorschulalter unter anderen Voraussetzungen statt als während des Grundschulalters, währenddessen sich ein Leistungsvorsprung der Jungen ausbildet. Amendt