Sportentwicklung und Inklusion aus Geschlechterperspektive

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hartmann-Tews, Ilse
Erschienen in:Sportentwicklung : Grundlagen und Facetten
Veröffentlicht:Aachen: Meyer & Meyer (Verlag), 2009, S. 65-76, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200909004929
Quelle:BISp

Abstract

Die Inklusion der Bevölkerung in das sich konstatierende Sportsystem wurde anfänglich durch strikte Eintrittsschranken erschwert. Vor allem für Mädchen, Frauen und Ältere galten diese Beschränkungen. Begründet wurde die geschlechtsbezogene Inklusion von der im 19. Jahrhundert entwickelten Polaritätstheorie, die Frauen und Männern bestimmte Wesensmerkmale zusprach. Erst die Etablierung von gesundheitsbezogenen Leistungsbezügen öffnete den Weg der Teilnahme an Turnen und Sport für Frauen und Mädchen. Nach neuesten Erkenntnissen aus Surveydaten lässt sich ein verändertes Bild der Sportpartizipation zeichnen. So sind in den jungen Jahrgängen anteilig mehr Mädchen und Frauen sportlich aktiv als Jungen und Männer, dies verändert sich allerdings mit zunehmendem Alter zugunsten der Männer. Die Geschlechtstypisierungen im Vereinsport brechen seit den 1970er Jahren deutlich auf. So gibt es nur noch wenige geschlechtstypische Sportarten wie Aerosport (männlich) und Reiten (weiblich). In anderen früher auch als „Männerdomänen“ verkanten Sportarten etablieren sich immer mehr Frauen, dies auch auf allen Leistungsebenen vom Breiten- bis zum Spitzensport. Interessant ist in diesem Zusammenhang der in manchen Sportarten immer noch bestehende formale Ausschluss von Männern und Frauen vom Sportbetrieb. Im internationalen Vergleich fällt auf, dass die Inklusionsprofile in den untersuchten Staaten durch verschiedene Einflüsse wie die vorherrschende Religion, die Struktur der Sportsysteme und die Steuerungsprozesse staatlicher und nicht-staatlicher Akteure unterschiedlich beeinflusst und damit auch mehr oder weniger aufgelöst wurden. OSch