Selbstkontrolliertes Bewegungslernen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bund, Andreas
Veröffentlicht:Darmstadt: 2006, VIII, 299 Bl., Lit.
Forschungseinrichtung:Technische Universität Darmstadt / Institut für Sportwissenschaft
Hochschulschriftenvermerk:Darmstadt, Techn. Univ., Habil.-Schr., 2006
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Habilitationsschrift
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200906003013
Quelle:BISp

Abstract

Selbstkontrolliertes Lernen wird in fast allen Bereichen pädagogischer Praxis
(Schule, Universität , berufliche bzw. betriebliche Aus- und Weiterbildung, Erwachsenenbildung, Freizeit) zunehmend thematisiert und gefordert. Seit einigen Jahren interessiert sich auch die Sportmotorik bzw. Bewegungswissenschaft
zunehmend für das selbstkontrollierte Lernen. Im Bemühen, möglichst
effektive Formen des Bewegungslernens zu finden, wird in standardisierten Experimenten immer häufiger ein selbstkontrolliertes Üben der Bewegungsfertigkeit mit dem herkömmlichen (d.h. fremdkontrollierten) Üben verglichen. Im Sinne einer hinreichenden terminologischen Präzision ist zunächst der Begriff des selbstkontrollierten (Bewegungs-)Lernens zu erläutern (Kapitel 2). Danach stehen die personalen und kontextuellen Bedingungen selbstkontrollierten Lernens im Mittelpunkt (Kapitel 3). Letzteres schließt auch die Frage ein, wie Lernumgebungen gestaltet sein müssen, damit selbstkontrolliertes Lernen angeregt bzw. gefördert wird. Diese beiden Kapitel werden mit der Darstellung ausgewählter
Modelle zum selbstkontrollierten Lernen ergänzt (Kapitel 4). Hier werden
auch erste Überlegungen hinsichtlich eines Modells zum selbstkontrollierten Bewegungslernen angestellt. Anschließend wird der für die eigene Untersuchungsreihe relevante Forschungsstand der Sportmotorik zum selbstkontrollierten Bewegungslernen dargestellt und kritisch diskutiert sowie das antagonistische Erklärungsmodell erläutert (Kapitel 5). Zuletzt wird der theoretische Teil der Arbeit zusammengefasst (Kapitel 6). Im empirischen Teil der Arbeit finden sich dann folgende Schwerpunktlegungen: In Kapitel 7 wird über die Entwicklung und testtheoretische Überprüfung eines Fragebogens berichtet, mit dem die beim selbstkontrollierten Bewegungslernen verwendeten Lernstrategien erfasst werden können. Der Fragebogen kam dann in der folgenden Untersuchung erstmals zum Einsatz. Diese Untersuchung, eine 40-tägige Feldstudie, vermittelt u.a. Informationen zu kognitiven, motivationalen und emotionalen Prozessen beim selbstkontrollierten Bewegungslernen (Kapitel 8). Im Vordergrund standen quantitative und qualitative Aspekte des Lernstrategieeinsatzes. Die Daten wurden mit einem „Bewegungslerntagebuch“ gewonnen. Als Lernaufgabe diente die Balljonglage. Kapitel 9 informiert über die experimentelle Prüfung des antagonistischen Erklärungsmodells. Hier wurden insgesamt sechs Versuchsgruppen gebildetet, in denen die Lerner unter verschiedenen motivationalen und kognitiven Bedingungen einen komplexen Zielwurf mit der nicht-dominanten Hand erlernten. Kapitel 10 fasst schließlich die Ergebnisse der Studien nochmals zusammen. Kennzeichnend für diese Untersuchungsreihe ist die Kombination qualitativer und quantitativer Untersuchungspläne und ihrer jeweiligen Methoden der Datenerhebung und –analyse. Bei der in Kapitel 8 dargestellten Untersuchung handelt es sich um eine Feldstudie, bei der keinerlei experimentelles Treatment erfolgte. Die Studie in Kapitel 7 ist der klassischen Testtheorie zuzuordnen, und die letzte Studie (Kapitel 9) weist die typischen Charakteristika des Experiments auf: Die Versuchspersonen werden randomisiert verschiedenen Gruppen zugeordnet, die ein jeweils spezifisches Lerntreatment erfahren. Um die Wirkung von Störvariablen zu minimieren, werden alle anderen Bedingungen des Lernens weitestmöglich standardisiert. Insgesamt genügen die Einzelstudien entweder eher dem Kriterium der externen bzw. ökologischen Validität oder dem Kriterium der internen Validität. Aus der Einleitung