Das Fußballstadion als Pilgerstätte: Kollektiver Freizeitpark und Ort der Selbstvergewisserung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Strauß, Bernd
Erschienen in:Fußball und Politik
Veröffentlicht:Stuttgart: 2006, S. 38-43, Lit.
Herausgeber:Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200905002728
Quelle:BISp

Abstract

Sportstadien sind beileibe keine Erfindung der Neuzeit. Schon in der Antike war die Arena der Inbegriff sportlichen Treibens. Spätestens seit dem 20. Jahrhundert hat es den Anschein, dass das Fußballstadion einer der beliebtesten Versammlungsorte unserer Zivilisation ist. Und dies, obwohl es dort gelegentlich gar nicht so zivilisiert zugeht. Immer wieder sind Stadien auch Orte der Aggression und Gewalt. Warum opfern Menschen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit mit dem Anschauen von Fußballspielen und welchen „Kick“ erfahren sie dabei? Zuschauer begegnen uns als Fans, die ihre Sportmannschaft lautstark in den Vereinsfarben zu deren Wettkämpfen begleiten. Manche Fans sind so stark mit „ihrem“ Verein verbunden, dass ihr Leben in besonderer Weise von der Identifikation mit „ihrer“ Mannschaft beeinflusst wird. Eine kleine Minderheit der Fans sucht den Nervenkitzel im Ausloten der Grenzen, will die Gefahr in körperlicher Konfrontation mit Fans der gegnerischen Mannschaft erleben. Welche Motive treiben die Fans in Heerscharen in die Stadien? Warum pilgern sie allwöchentlich zu Fußballspielen? Die Motive (Identifikation, Selbstdarstellung, Stimmungsregulation, Kontrolle) und psychologischen Facetten der Zuschauer/innen, die Verf. erörtert, sind äußerst vielfältig, spannend und letztlich zutiefst menschlich. Verf.-Referat (abgeändert)