"Tatort Stadion" - Wandlungen der Zuschauergewalt: Jugendliche Fankulturen und die Inszenierung von Gewalt

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pilz, Gunter A.
Erschienen in:Fußball und Politik
Veröffentlicht:Stuttgart: 2006, S. 44-49, Lit.
Herausgeber:Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200905002727
Quelle:BISp

Abstract

Warum gibt es bei Fußballspielen immer wieder gewaltsame Ausschreitungen? Welche besondere Faszination übt Gewalt auf jugendliche Fans aus? Verf. geht – nach einem kurzen historischen Abriss zur Geschichte der Gewalt im Umfeld von Sportereignissen – ausführlich auf die Fangruppen der Hooligans und der Ultras ein. Hooligans suchen den Nervenkitzel bei der Eroberung fremden Territoriums, genießen das stete Ausloten der Grenzen und gieren förmlich nach dem „Kick“, den sie im Erleben und Genießen körperlicher Konfrontationen finden. Dieses Phänomen ist in jüngster Zeit auch bei einem Teil der Ultras zu beobachten. Wenngleich beide Gruppen eine Minderheit innerhalb der Fangemeinde darstellen, lässt sich an Ihnen zeigen, dass sie Verhaltensnormen der Moderne radikal ausleben und damit einen direkten Weg zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse suchen. Gewinnen Hooligans einen Großteil ihrer Identität gerade aus der Suche nach dem „ultimativen kick“, steht bei den Ultras die Identifikation mit der „atmosphärischen Seele des Fußballs im Mittelpunkt. Verf. diskutiert abschließend ordnungspolitische Maßnahmen und angemessene Reaktionen, die sich in einem Spannungsfeld von Prävention und Repression bewegen, die „Räume“ der jugendlichen Fans einengen, gleichzeitig aber auch Freiräume belassen und somit Möglichkeiten der Identitätsvergewisserung erlauben. Verf.-Referat (abgeändert)