Ein Modell zur Analyse der Zyklusstruktur in den Ausdauersportarten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Witt, Maren
Erschienen in:E-Journal Bewegung und Training
Veröffentlicht:2008, 2, S. 43-50, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1612-5770, 2123755-4
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200902000934
Quelle:BISp

Abstract

Hay (2002) stellte in seinen Untersuchungen fest, dass die Bedeutung des Zyklusweges bei vielen Lokomotionsformen in niedrigen Geschwindigkeiten überwiegt, während bei höheren Geschwindigkeiten die Zyklusfrequenz dominiert. Um verschiedene Bewegungen in unterschiedlichen Sportarten vergleichen zu können, haben wir ein Modell entwickelt, welches das Verhältnis von Zyklusfrequenz und Zyklusweg auf unterschiedlichem Geschwindigkeitsniveau vergleichbar macht (Zyklusparameter). In die Untersuchungen wurden Wettkampfanalysen der Ausdauersportarten Biathlon/Skilanglauf, Eisschnelllauf, Kanurennsport, Rudern, Radsport, leichtathletischer Lauf/ Sprint sowie Schwimmen einbezogen. Beim Vergleich der Bewegungsmuster konnte festgestellt werden, dass Bewegungen mit kontinuierlichem Antrieb (bspw. Freistilschwimmen) stark vom Zyklusweg und Bewegungen mit synchronem Antrieb der Extremitäten (bspw. Brustschwimmen) eher von der Zyklusfrequenz bestimmt werden. Beim Vergleich individueller Lösungsstrategien für die Geschwindigkeitssteigerung konnte gezeigt werden, dass einige Varianten in eine so genannte Frequenzfalle führen, so dass im Bereich der Zielgeschwindigkeit unrealistische Frequenzerhöhungen notwenig werden. Andere Lösungsvarianten führen zu einer Veränderung der Anteiligkeit des Antriebes von oberen und unteren Extremitäten. Die Wahl der Bewegungsfrequenzen im GA-Training sollte von der prognoseorientierten Zyklusstruktur für die Wettkampfgeschwindigkeit abgeleitet werden. Unsere Untersuchungen bestätigten, dass die Erhöhung der Zyklusfrequenz das zentrale Element der Geschwindigkeitserhöhung bildet, sich jedoch Unterschiede in verschiedenen Bewegungsklassen zeigen, und die Verkürzung der Zeit für die Rückführphasen das wesentliche Belastungselement darstellt. Aus biomechanischer Sicht sind Bewegungsprogramme zu erarbeiten, die auch im Grundlagenausdauertraining differenzierte Anforderungen an das innerzyklische Belastungs-/Pausen-Regime stellen. Verf.-Referat

Abstract

In his investigations Hay (2002) has shown the importance of stroke length at low speeds in most locomotions, while at higher speeds the stroke rate dominates. In order to be able to compare different movements in different kinds of sport, we developed a model, which allows the comparison of the relationship between stroke rate and stroke length on different speed levels (cycle parameter). In this paper competition and performance analyses from running/sprinting as well as swimming are retrospectively analyzed. When comparing different movement patterns we found that movements with continuous drive (e.g. freestyle swimming) are determined strongly by the stroke length and movements with synchronous drive (e. g. breaststroke swimming) rather by the stroke rate. In some cases the individual relationship between stroke rate and stroke length showed a tendency that within the range of maximum speed an unrealistic frequency becomes necessary. Other variants lead to a change of the relation between the drive of upper and lower limbs. Especially in endurance training the choice of movement frequencies should be derived from the prognostic cycle structure for the competition speed. Our investigations confirmed that the increase in cycle frequency becomes the central element to increase speed, however we also found differences in certain movement patterns. The de-creased time for the reconducting phase is the crucial element of training load when aiming at an increase in speed. From biomechanical view movement patterns are to be created, representing differentiated demands on the intra-cyclic relation between activation and rest in endurance training too. Verf.-Referat