Abstract

Sozial benachteiligte Kinder sind in ihrer körperlichen und psychischen Entwicklung oft beeinträchtigt. Sie beurteilen ihren Gesundheitszustand schlechter und leiden verstärkt unter psychosozialen Belastungen. Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse einer Studie vorgestellt, mit der überprüft werden sollte, ob Kinder aus sozial schwächeren Schichten im Vergleich zu ihren Altersgenossen Defizite in ihrer Ausdauerleistungsfähigkeit und Körperkoordination aufweisen. Auch sollte aufgezeigt werden, dass adressatenspezifische Förderangebote ein hohes Potenzial an präventiven Effekten bergen. Bei den untersuchten Gruppen handelte es sich um Stichproben aus den bewegungsfördernden Programmen „5 mal 20“, „Kids aktiv“ und „Mauer bewegt sich“. Ersteres wurde als zehnwöchiges Bewegungsprogramm in Mannheimer Kinderhäusern durchgeführt. Die Intervention fand fünfmal pro Woche statt und dauerte jeweils 20 Minuten. „Kids aktiv“ richtete sich an bewegungsauffällige Kinder im Grundschulalter. Koordinationsfähigkeit, Ausdauerleistungsfähigkeit und Schnelligkeit wurden überprüft. Bewegungsauffällige Kinder erhielten daraufhin die Möglichkeit, an einem Förderprogramm teilzunehmen. Das Langzeitprojekt „Mauer bewegt sich“ beinhaltete differenzierte Maßnahmen zur Bewegungsförderung in der Gemeinde Mauer. Anhand der erhobenen Daten sehen Verf. die Vermutung bestätigt, dass Kinder aus sozial schwächeren Schichten im Vergleich zu ihren Altersgenossen erhebliche Defizite in der Ausdauerleistung und in der Koordination aufweisen. Die Möglichkeiten gezielter Bewegungsförderung in der motorisch sensiblen Phase des Vorschulalters werden noch nicht angemessen genutzt. Messerschmidt