Als der Ball noch runder war - Die Oberliga West 1947 bis 1963

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Baroth, Hans Dieter
Erschienen in:Wo das Fußballherz schlägt: Fußball-Land Nordrhein-Westfalen
Veröffentlicht:Essen: Klartext-Verl. (Verlag), 2006, S. 37-50
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200607001567
Quelle:BISp

Abstract

Der erste Spieltag der Oberliga West war der 14. September 1947. Die Liga startete mit 13 Vereinen. Aus Westfalen und vom Niederrhein hatten sich je fünf Klubs qualifiziert, aus dem Köln-Aachener Raum hatten sich drei Mannschaften durchgesetzt. Unterstützt wurden die Oberligisten im Ruhrgebiet von Bergwerken und Stahlunternehmen. Die Oberliga West war in ihrer Frühphase ein sportliches Aushängeschild der Schwerindustrie. Schalke 04 war der Zuschauermagnet, gefolgt von Dortmund. In der Anfangsphase der Oberligen dominierten der Süden und aus dem Südwesten der 1. FC Kaiserslautern. Die Deutsche Meisterschaft wurde in Gruppen aus deutschen Oberligen ausgetragen. Im ersten Jahr hatten sich Borussia Dortmund und der Westzweite, Sportfreunde Katernberg, für die Spiele qualifiziert, wobei die Essener Vorstädter erst kurz vor Saisonende von den Dortmunder Borussen vom ersten Platz verdrängt wurden. Erster Deutscher Meister nach dem Krieg wurde am 8. August 1948 der 1. FC Nürnberg. Erster Westverein im Endspiel war Borussia Dortmund. Die Stahlstädter wurden 1949 nach einem 2:3 Vizemeister im Endspiel gegen den VfR Mannheim. Wiederum ein Jahr danach, in der Saison 1949/50 spielte als erster rheinischer Verein Preußen Dellbrück neben Dortmund um die Deutsche Meisterschaft. Preußen Dellbrück war der einzige Verein der Oberliga West, der zur damaligen Zeit zu Gastspielen in die DDR eingeladen wurde. In der starken Oberliga West argumentierten Klubleitungen gegen eine Bundesliga, denn die Lokalkämpfe brachten die Massen in Bewegung. Einzelne Städte profitierten deshalb von der Oberliga, weil sie gleich mehrere Erstligisten in ihren kommunalen Grenzen hatten. Das brachte Aufmerksamkeit und Werbung für die Orte. Ende der 1950er Jahre war die Dominanz der Gründerklubs vorbei. Die Mannschaften von Erkenschwick, Horst, Katernberg und Hamborn waren zu alt geworden. Und Geld regierte mehr und mehr den Fußball. Mit dem Niedergang des Bergbaus verschwanden frühere Püttklubs in der Anonymität der Amateurligen. Die Oberliga West währte 16 Jahre. Erfolgreichster Verein wurde Borussia Dortmund mit drei Deutschen Meistertiteln. Seit 1963 ist die Liga ein Mythos. Weil die Spieler auf denselben Werken arbeiteten wie die Zuschauer. Es waren Arbeitskameraden, die auf dem Spielfeld um die Ehre kickten. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)