Moderne Diagnostik bei Sprunggelenksverletzungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Riel, Kurt-Alexander
Erschienen in:Sportwissenschaft rund um den Fussball : 12. Jahrestagung der dvs-Kommission Fussball vom 22.-29.9.1996 in München ; Beiträge und Analysen zum Fussballsport IX
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1998, S. 103-107, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Kommission Fußball
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200502000325
Quelle:BISp

Abstract

Distorsionen des oberen Sprunggelenks gehören zu den häufigsten Sportverletzungen. Das Röntgen des betroffenen Gelenkes, um eventuelle Frakturen auszuschließen, ist zwar Standard, kann aber Bandrupturen, Syndesmoseverletzungen und andere Schädigungen nicht diagnostizieren. Ergänzend können Arthrographie, Knochenszintigraphie, Computertomo-graphie bzw. Sonographie durchgeführt werden. Als Alternative zur klassischen Kernspintomographie ist zur Untersuchung der Extremitäten das MR-System mit einem Niederfeld-Permanentmagneten entwickelt worden, bei dem der apparative und finanzielle Aufwand deutlich geringer ist. Um die Zuverlässigkeit der durch das MR-System erhaltenen Diagnose zu überprüfen, wurde in der Abteilung und Poliklinik für Orthopädie und Sportorthopädie der TU München eine gut zweijährige Studie durchgeführt. Das am häufigsten betroffene band der dort untersuchten Patienten stellte das Lig. fibulotalare anterius (55%) dar, gefolgt vom Lig. fibulocalcaneare, das in 41% der Fälle geschädigt war, davon in 9 von 10 Fällen in Kombination mit dem Lig. fibulotalare anterius. Selten bzw. nie wurde eine Läsion des Innenbandes sowie des Lig. fibulotalare posterius beobachtet. Vor allem an den Patienten, bei denen ein operativer Eingriff nach Sprunggelenksverletzung nötig wurde, konnte die Validität der Diagnose mit dem MR-Teilkörpersystem ARTOSCAN bestätigt werden. Eine kernspintomographisch nachgewiesene Ruptur des Lig. fibulotalare anterius konnte zu 95 Prozent, eine des Lig. fibulocalcaneare zu 88 Prozent und eine Syndesmosebeschädigung in zwei von drei Fällen bestätigt werden. Die diagnostische Sicherheit des Niederfeldgerätes ARTOSCAN macht somit in Zukunft invasive Maßnahmen und gehaltene Röntgenaufnahmen bei Sprunggelenkverletzungen überflüssig. (Fürhoff)