Der Weg des Fußballs um die Welt 1863-2004

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Eisenberg, Christiane
Erschienen in:Die lokal-globale Fußballkultur - wissenschaftlich beobachtet
Veröffentlicht:Münster: Waxmann (Verlag), 2004, S. 45-59, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200501000217
Quelle:BISp

Abstract

Fußball ist heute ein wahrhaft globales Spiel. Die Gesamtzahl der Spieler und Spielerinnen weltweit beläuft sich auf etwa 242 Mio. (= 4,1 % der Weltbevölkerung); die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) hat 204 Mitgliedsverbände und ist damit auf der Erde flächendeckender verbreitet als die UNO. Ein solches weltweites Massenphänomen ist erklärungsbedürftig. Zu beantworten sind beispielsweise die Fragen: Seit wann ist Fußball derart beliebt? Worauf gründet sich die Popularität des Spiels? Welches sind die sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Rahmenbedingungen seines Verbreitungserfolges? Verf. entwickelt zwei historische Antworten auf diese Fragen. Zum einen zeigt sie, wie das moderne Fußballspiel in seinem Mutterland England auf eine rationale organisatorische Basis gestellt wurde, die überall auf der Welt reproduziert werden konnte. Zum anderen zeichnet sie nach, welche Entwicklungsimpulse der moderne Fußball von der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts erhielt und welche Eigendynamiken des Spiels daraus erwuchsen. Der Überblick über die Geschichte des Fußballs macht auch deutlich, dass Befürchtungen, aufgrund seiner zunehmenden Kommerzialisierung könne der Fußball nicht mehr auf eine in konkreten Zusammenhängen verwurzelte soziale Basis rechnen, sondern müsse abstrakt „von der Historie zehren“, unbegründet sind. Denn zum einen war der moderne Fußball von vornherein ein Spiel für Individuen, die keinen rechten Anschluss an gewachsene Gemeinschaften fanden; zum anderen hat sich der moderne Fußball im Verlauf seiner mehr als hundertjährigen Geschichte Verf. zufolge längst zu einem Kulturgut sui generis entwickelt. Eine Verstärkung durch außersportliche Sinnzusammenhänge benötigt er nicht mehr, weil er für seine Anhänger selber einen Sinnzusammenhang darstellt. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)