Sport and anti-communism : Danish gymnastics' encounter with stalinism in its formative years

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Sport und Antikommunismus : Begegnung der dänischen Turner mit dem Stalinismus in seinen Anfangsjahren
Autor:Bonde, Hans
Erschienen in:The international journal of the history of sport
Veröffentlicht:16 (1999), 1, S. 137-147, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Englisch
ISSN:0952-3367, 1743-9035
DOI:10.1080/09523369908714059
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912408489
Quelle:BISp

Abstract des BISp

1931 reiste eine Gruppe daenischer Turner unter der Leitung von Niels Bukh in die Sowjetunion, nach China, Korea, Japan, Kanada und die USA. In der Sowjetunion begann man die Auswirkungen Stalins ersten Fuenfjahresplans zu spueren, Japan hattte soeben die Mandschurai annektiert, so dass die daenischen Turner beeindruckende Bilder mit nach Hause brachten. In der vorliegenden Untersuchung geht es in erster Linie um das Bild der Sowjetunion, das die Daenen nach ihrer Rueckkehr verbreiteten, wobei unbedeutend ist, in wie weit dieses der sowjetischen Realitaet entspricht. Es schliesst sich die Frage an, ob der Blick auf den Stalinismus das daenische Selbstbild beeinflusst hat. Sowohl die durchdachte Propaganda der offiziellen UdSSR als auch die geographischen Ausmaszse, die Multikulturalitaet und die Vielsprachigkeit der Sowjetunion trugen dazu bei, dass es fuer Besucher aeusserst schwierig war, sich ein Bild der Realitaet zu verschaffen. Die daenische Turnbewegung war eine bedeutende Jugendbewegung geworden und das nach der Tour von Erik Flensted-Jensen veroeffentlichte Buch wurde ueber 14 000 Mal verkauft. Niels Bukh wurde der populaerste daenische Turnlehrer im In- und Ausland, der eine Abwendung von der haltungsbetonten schwedischen Tradition zugunsten einer Bewegungsgymnastik propagierte. Auf der Basis des Buches 'Um die Welt mit Niels Bukh' wird die Reise der Turner unter dem Blickwinkel der Wahrnehmung der Daenen rekonstruiert. Die dreiwoechige Reise machte die Daenen mit verschiedenen Aspekten der UdSSR der dreissiger Jahre vertraut: die Auswirkungen des Fuenfjahresplans, die forcierte Kollektivierung, die Verfolgungen, die Gulags, das Spionagesystem, den Leninkult und die Propagandamaschine Stalins. Nicht wenige Daenen waren in diesen Jahren eines irrationalen Antikommunismus allzu bereit, die schlimmsten und grauslichsten Geschichten ueber die UdSSR zu glauben. Bukhs Antikommunismus favorisierte seine Begeisterung fuer die Machtuebernahme der Nationalsozialisten in Deutschland. (SaSch)