Maedchen im Schulsport - Verweigerung, Anpassung oder Selbstbestimmung?

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Horter, Petra
Herausgeber:Behm, Kerstin; Petzsche, Kerstin
Erschienen in:Mädchen und Frauen im Sport : Natur- und Geisteswissenschaften im Dialog ; 4. Tagung der dvs-Kommission Frauenforschung in der Sportwissenschaft vom 31.10.-2.11.1996 in Berlin
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1998, 1998. S. 55-62, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3880203113
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199810305096
Quelle:BISp

Abstract

Unabhaengig von der Schulform versuchen sich haeufig auch die Maedchen, die bislang sportmotiviert waren, in den Klassen 6 bis 9 dem Sportunterricht zu entziehen. Um die Hintergruende der Entstehung dieser negativen Einstellung zum Schulsport zu erkennen, wurde in Anlehnung an Ulich (1991) u.a. der Einflussbereich der Institution Schule auf drei Ebenen betrachtet: Auf der Institutionsebene werden Ziele der Schule, vor allem auch des "heimlichen Lehrplans" und seine Auswirkungen auf die Schulsporteinstellung hinterfragt. Es zeigt sich, dass die gesellschaftlich vorgegebenen Leistungsgedanken von den Lehrerinnen als gueltig und massgebend uebernommen und andere Sinnrichtungen nicht im selben Masse anerkannt werden. Die Gruppenebene beschreibt die asymmetrische Beziehung der schulischen Interaktionspartner Lehrerinnen und Schuelerinnen. Auf der Individualebene werden moegliche Auswirkungen der Institutions- und Gruppenebene auf die Sporteinstellung der Maedchen angesprochen. Dies sind zum einen die fremdbestimmten Sportinhalte, zum anderen die Lehrerinnen, die ihre Machtposition nicht zugunsten einer symmetrischen Interaktionsbeziehung aufgeben wollen. Der Erwerb einer erfolgsorientierten Motivausrichtung und selbstbestimmten Identitaet wird so behindert. Als Folge dieser beschriebenen Situation kann angenommen werden, dass die Maedchen dieser Altersgruppe, deren wichtigste Entwicklungsaufgabe der Aufbau der Ich-Identitaet ist, sich Bereichen entziehen, die der Bewaeltigung dieser Aufgabe entgegenstehen. Verf.-Referat