Abstract

Untersuchungen zum sexuellen Missbrauch an Jungen sind im deutschsprachigen Raum bisher kaum durchgefuehrt worden. Die wenigen Ergebnisse, die Studien aus anderen Laendern sowie bekanntgewordene Einzelfaelle lassen jedoch deutlich werden, dass auch im Sport insbesondere durch die Person des Trainers sexueller Missbrauch an Jungen stattfindet. Neben der Analyse von Ergebnissen zur Haeufigkeitsverteilungen des sexuellen Missbrauches an Jungen aus unterschiedlichen Studien, beschreibt Verf. die Umstaende des Missbrauches wie inner- und ausserfamiliaerer Missbrauch, Dauer und Art des Missbrauchs, Alter der Jungen und der Taeter sowie Frauen als Taeterinnen. Aus den Konsequenzen des Missbrauches an Jungen fuer ihre Sozialisation wie z.B. Probleme mit der maennlichen Identitaet, aggressives Verhalten oder Hemmungen, den Missbrauch preiszugeben, leitet Verf. Massstaebe fuer eine therapeutische Arbeit mit missbrauchten Jungen ab. Verf. fordert fuer den Sport die Foerderung eines Jungen- und Maennerbildes, das auch Schwaeche, Hilflosigkeit und Angst toleriert, da dies eine Voraussetzung dafuer ist, dass Jungen ihren Missbrauch publik machen. Rulofs