Abstract

Verf. untersuchen die Bedingungen, das Entstehen und Aufrechterhalten sexueller Missbrauchsverhaeltnisse zwischen Trainern und Athletinnen: Der sexuelle Missbrauch in Form von erzwungener sexueller Aktivitaet oder unsittlicher Entbloessung etc. steht dabei am Ende eines Kontinuums von sexueller Diskriminierung (z.B. fehlende Antibelaestigungsvorschriften, ungleiche Bezahlung oder Foerderungsaussichten aufgrund des Geschlechts etc.) ueber sexueller Belaestigung (z.B. sexuell orientierte Kommentare, sexistische Witze etc.). Widersetzt sich eine Athletin den Stationen dieses Kontinuums, so fuehrt dies u.U. zu Sanktionen, die die sportliche Karriere negativ beeinflussen. Athletinnen, die sich nicht frueh genug widersetzen, befinden sich in einem Kreislauf des Missbrauchs, dem sie moeglicherweise fuer Jahre erliegen. Diesen Kreislauf zu durchbrechen, ist vor allem deshalb schwierig, da Athletinnen auf den Trainer fuer die Regulation ihres (sportlichen) Selbstvertrauens angewiesen sind. Auch die hohe soziale Anerkennung des Trainers durch Sportverbaende, Eltern, Medien und andere Athleten macht es fuer das Missbrauchsopfer schwierig, den Missbrauch anzuklagen. Verf. stellen ein Set an Missbrauch beguenstigenden Risikofaktoren zusammen, das die Variablen TrainerIn, SportlerIn und Sportart beruecksichtigt. Verf. plaedieren fuer die Beruecksichtigung des Themas der sexuellen Gewalt in der TrainerInnenausbildung sowie fuer das Aufstellen von Verhaltenscodes, die fuer TrainerInnen verpflichtend sein sollen. Rulofs