Abstract

Um die Jahrhundertwende erlangte der Skisport in Zentraleuropa rasch grosse Popularitaet. Ein neues Koerperempfinden, Gesundheitsbewusstsein und das Verlangen nach Naturverbundenheit und Naturbeherrschung zugleich waren neben der anhaltenden Diskussion ueber die Legitimitaet des Deutschen Turnens ausschlaggebend fuer die Entwicklung von Sportarten wie Kanufahren, Bergsteigen und Skifahren. Das Skifahren versprach Freiheit und Abenteuer, unterstrich soziale Distinktionen einer aufstrebenden Klasse und verband so in einer Art Sporttourismus technologischen Fortschritt mit sozialen und kommerziellen Interessen. Auch fuer Frauen eroeffneten sich diese Moeglichkeiten der Sportausuebung, sie waren allerdings wie in anderen Sportarten mit zahlreichen Problemen und Hindernissen konfrontiert. Kleiderordnungen, Verhaltensgrundsaetze, Ausschluss von offiziellen Gremien der Vereine und Verbaende sowie eine durchgaengige Marginalisierung erschwerten den Frauen das Skifahren. Im Skisport war die Situation jedoch besser als in vielen anderen Disziplinen: die Frauen erlangten die gleichberechtigte Mitgliedschaft in Vereinen und durften an Wettbewerben teilnehmen. SaSch