Abstract

Die nordischen Spiele wurden erstmals 1901 und noch 1905, 1909, 1913, 1922 und 1926 vom 'Nationalen Schwedischen Zentralverband' organisiert. Die 1897 entstandene Vereinigung umfasste ausschliesslich Mitglieder aus der privilegierten hoechsten sozialen Klasse, mehrheitlich Offiziere, aber auch Geschaeftsmaenner und einflussreiche Politiker. Anhand der Bericherstattungen in den Tageszeitungen kann der bestimmende Einfluss ideologischer Grundhaltungen rekonstruiert werden, welcher die Art, den Ablauf und die Wirkung dieser Spiele entschieden. Die die Nation einende und die Rasse staerkende Wirkung des Sports stand hier im Mittelpunkt des Ereignisses. Der zweite Aspekt neben dem sportlichen Wettkampf bestand im kommerziellen Wert der Spiele, die demtentsprechend als touristisches Rundumerlebnis auch Theater- und Opernauffuehrungen - mit deutlicher Betonung nationaler Werte und Traditionen - umfasste. Die politischen Parteien zeigten grosses Interesse an diesem Sportereignis, die Presse deutete auch auf eine Reihe von kritischen Stimmen, so zum Beispiel aus dem sozialdemokratischen Lager. Die Spiele selbst waren fuer die mittleren und hoeheren Klassen ein soziales Grossereignis, die oeffentliche Meinung ist jedoch in ihrer Gesamtheit nur schwer nachvollziehbar. SaSch