Zwischen Formel und Fundamentalismus - Erziehung und ihre Wissenschaft in Orientierungsnöten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schierz, Matthias
Erschienen in:Sportpädagogik : Orientierungen - Leitideen - Konzepte ; Jahrestagungen der DVS-Sektion Sportpädagogik 1992 in Hachen und 1993 in Kienbaum (1994)
Veröffentlicht:Sankt Augustin: Academia Verl. (Verlag), 1994, S. 33-53, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportpädagogik
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199508102384
Quelle:BISp

Abstract

Verf. beschreibt die sich veraendernde Gesellschaft, die immer vielfaeltigeren Angebote, das fuer den Einzelnen immer undurchschaubare Dickicht der verschiedenen Meinungen und Entwicklungsformen der Gesellschaft. Fuer die Paedagogik stellt sich die Frage, wie sie den Einzelnen darauf vorbereiten will, damit er sich in dieser Gesellschaft zurechtfindet. Wenn die Paedagogik auf das Leben in modernen Gesellschaften vorbereiten muss, darf sie nicht fundamentalistisch an Dogmen festhalten, da sie die freie Wahl des zu Erziehenden einschraenken wuerde. Somit stellt sich die Sinnfrage und zugleich die Frage, ob die Sinnfrage eine moegliche Frage der Wissenschaft sein darf. Verf. behauptet, Sinnformeln sind Leerformeln. Formeln sind keine Antworten auf Orientierungsunsicherheiten. Einige reagieren auf die Offenheit der Gesellschaft damit, dass sie dogmatisch versuchen einige Stroemungen abzuwehren, dies zeigt sich auch in der Sportpaedagogik. Dieser Dogmatismus wird vom Verf. abgelehnt. Im Sport sollte vermieden werden, eine heile Welt aufzuzeigen und zu vermitteln, dass im Sport ein hoeherer Anspruch an Moral und Ethik herrsche als anderswo. Kinder brauchen zwar Sicherheiten und Regeln, es muss ihnen aber verdeutlicht werden, dass es nicht immer die passenden Antworten auf alle Fragen gibt. Auch im Sportbereich, sei es im Leistungs- oder Schulsprot, darf die Paedagogik nicht den Fehler begehen, eine Sicherheit zu schaffen. Verf. bietet zum Schluss die Idee des "guten Lebens" an, in der der Sport seine Aufgabe erfuellen kann. Nicht nach festgelegten Regeln, sondern nach individuellen Wuenschen und Sinngebungen. Sportpaedagogik oder Paedagogik sind ueberfordert, wenn sie die Sinnstifter sein sollen. Palubitzki