Abstract

Bei 34 Patienten mit bekannter oder vermuteter Koronarerkrankung wurden die Plasmaspiegel des atrialen natriuretischen Peptids (ANP) sowie von Adrenalin und Noradrenalin in Ruhe und bei Belastung bestimmt. Eine Untergruppe von Patienten mit Koronarinsuffizienz auf niedriger Belastungsstufe (n=7) zeigte bereits in Ruhe signifikant hoehere ANP-Spiegel als Patienten ohne Insuffizienz. Die ANP-Spiegel waren ebenfalls signifikant hoeher als bei Patienten mit einer infarktbedingten, myokardialen Schaedigung ohne akute ischaemische Komponente bzw. bei Patienten mit geringen Kontraktionsstoerungen durch Infarktnarbe oder Patienten mit minimalen EKG-Veraenderungen bzw. uncharakteristischen Thoraxschmerzen. Im Gegensatz zu den ANP-Spiegeln zeigten sich hinsichtlich des mittleren Pulmonalkapillar- bzw. des rechten Vorhofdruckes keine signifikanten Unterschiede zwischen den Patienten mit Belastungskoronarinsuffizienz und den Patienten der anderen Gruppen. Auch unter Belastung wiesen die Patienten mit Belastungskoronarinsuffizienz die hoechsten ANP-Spiegel aller Gruppen auf. Insgesamt zeigten ANP-Spiegel und Pulmonalkapillar- bzw. rechtsatriale Druecke in Ruhe und unter Belastung nur eine geringe/maessige lineare Korrelation. Die Katecholamine waren mit Ausnahme des Noradrenalinspiegels unter Belastung nicht mit der ANP-Konzentration korreliert. Die Beobachtungen lassen vermuten, dass bei Patienten mit Belastungskoronarinsuffizienz neben Vorhofdehnung andere, ischaemieassoziierte Faktoren die Freisetzung von ANP stimulieren. Verf.-Referat